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32 Athleten im "Team Rio Sachsen-Anhalt" Ranklotzen für den Traum von Olympia

32 Olympiahoffnungen - darunter 14 aus Magdeburg - wurden gestern in das
"Team Rio Sachsen-Anhalt" berufen. Verbunden war der symbolische Akt
auf dem Campus der Hochschule Magdeburg-Stendal auch mit der leisen
Hoffnung, dass die Bilanz in zwei Jahren besser sein möge als die von
London 2012. Einmal Bronze war das schlechteste Ergebnis aller Zeiten.

Von Janette Beck 16.10.2014, 01:06

Magdeburg l "Das `Team Rio Sachsen-Anhalt` ist schlagkräftig und hat eine gesunde Mischung", befand Andreas Silbersack, Präsident des Landessportbundes. Denn zu den Berufenen gehören zum einen so erfahrene Olympioniken an wie SCM-Ruderer Marcel Hacker (37), der in Rio seine fünften Spiele anstrebt oder die fünffache Paralympic-Siegerin Andrea Eskau (43). Zum anderen wurden aber auch junge Sportler wie Schwimmerin Finnia Wunram benannt, die in Magdeburg für ihr Olympiadebüt trainiert.

Und das 18-jährige SCM-Küken hatte gestern mit Sicherheit "Herzklopfen" bekommen und sich angesprochen gefühlt, als Sportminister Holger Stahlknecht erklärte: "Olympia ist für alle Menschen etwas ganz Besonderes. Erst recht für Sportler. An Olympia teilzunehmen, das ist der größte Traum überhaupt. Und ich wünsche Ihnen allen, dass sie die Chance nutzen, und dass aus dem ,ich will dabei sein`, ein ,ich war dabei` wird."

Aber egal ob Routine oder Herzklopfen - sämtliche für die Olympischen Spiele in Rio de Janejro berufenen Athleten hatten eines gemeinsam: Sie haben bereits ein Stück des Weges hinauf auf den Olymp hinter sich, haben hart trainiert und waren bei den internationalen Saisonhöhepunkten 2014 erfolgreich am Start. "Alle haben mit ihren erzielten Leistungen und Erfolgen gezeigt, dass sie berechtigte Chancen auf eine Olympiateilnahme haben", erläuterte Silbersack die Auswahlkriterien für das im Vergleich zum 45-köpfigen "Team London" doch eher "kleine, aber feine" Team Rio.

So erklärt sich auch, warum neben dem Speerwurf-Weltmeister von 2011, Matthias de Zordo, auch der einzige Medaillengewinner von London, Kanute Andreas Ihle, auf der Liste der Auserwählten fehlen. Beide Magdeburger haben zwar auch Rio als erklärtes Ziel vor Augen, doch aufgrund von Verletzungen im zurückliegenden Jahr konnten sie keine Top-Leistungen nachweisen.

SCM-Youngster Yul Oeltze hat das. Der WM-Dritte im Zweier-Canadier steuert seine ersten Olympischen Spiele an. "Als ich eben das Bronze-Rennen von Andreas in London gesehen habe, oder auch die Bilder vom Rio, da hatte ich sofort Gänsehaut", verriet der 21-Jährige. "Olympia selbst zu erleben, das wäre natürlich geil. Zwar sind es bis dahin noch zwei Jahre, aber ehe man sich versieht, sind die rum. Außerdem geht es bei der WM 2015 bereits um die Quotenplätze für Rio. Also heißt es jetzt schon: ranklotzen, was das Zeug hält."