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Fußball-Landespokal FCM-Abwehr muss sich strecken

Regionalligist 1. FC Magdeburg ist mit minimalem Aufwand ins Halbfinale des Landespokals eingezogen. Das 5:3 beim Oberligisten Union Sandersdorf verlief zwar turbulent, das Weiterkommen des Titelverteidigers war aber nie in Gefahr.

17.11.2014, 01:14

Sandersdorf/Magdeburg l Ein froh gelaunter und entspannter FCM-Co-Trainer Ronny Thielemann verstaute seine Sporttasche im Reisebus, stellte dabei die rhetorische Frage: "Was zählt im Pokal?" und beantwortete diese im gleichen Atemzug: "Das Weiterkommen!"

Uwe Störzner ("Ich hätte mir den FCM vor sechs Wochen gewünscht, da haben sie nicht einmal ihr Schnürsenkel getroffen") hingegen musste nach dem Abpfiff konstatieren, dass er ein zuvor gegebenes Versprechen nicht einhalten konnte. Der mit Michael Schädlich befreundete Sandersdorfer Union-Chef hatte dem Präsidenten des Halleschen FC versprochen: "Diesmal machen wir euch den Weg zum Pokalsieg frei." Immerhin waren Sandersdorf und der FCM innerhalb von sechs Jahren viermal gegeneinander ausgelost worden - jedesmal hatten sich die Elbestädter durchgesetzt. So auch am Freitag Abend.

Zwar hatte sich der FCM bei seinem Auswärtssieg im Sandersdorfer Sport- und Freizeitzentrum nicht mit Ruhm bekleckert, doch der Einzug in die Runde der letzten vier war nie gefährdet. Auch wenn die Elf von Trainer Jens Härtel manche Wünsche offen ließ, mit einigen guten Torchancen schluderte und in der Abwehr zahlreiche Lücken offenbarte. Der Oberliga-14. hingegen machte aus fünf guten Möglichkeiten seine drei Tore - ausschließlich mit freundlicher Unterstützung der FCM-Hintermannschaft. Nachlässigkeiten, die schon am kommenden Freitag (19 Uhr, MDCC-Arena) gegen die "Bubis" von Hertha BSC härter bestraft werden.

Das sieht Härtel ebenso, wenn er sagt: "Uns sind bei den Gegentoren unfassbare Fehler unterlaufen. Das waren Geschenke an Sandersdorf."

Der FCM-Coach hatte die angeschlagenen bzw. leicht erkrankten Christian Beck, Jan Glinker, Nico Hammann, Christopher Handke und Steffen Puttkammer geschont. Einer nutzte seine Einsatzchance mit Nachdruck: Nicolas Hebisch. Zumindest in Abschnitt eins war der Angreifer auffälligster FCM-Akteur. Mit seinem klassischen Hattrick zwischen der 16. und 37. Minute stellte der 24-Jährige frühzeitig die Weichen auf Weiterkommen.

Härtel bescheinigte seiner Elf dann doch, "wenn auch etwas holprig, aber verdient ins Halbfinale gekommen" zu sein. Seine Spieler hatten sich somit ihr trainingsfreies Wochenende verdient, ehe am heutigen Montag die Vorbereitungen auf das nächste Flutlichtspiel am Freitag beginnen.

Matthias Tischer, der das FCM-Tor gehütet und in den Schluss-Sekunden noch einen Elfmeter pariert hatte, meinte: "Es war ein offenes, teilweise gutes Spiel. Aber wir können das besser. Unterm Strich ist das Erreichen des Halbfinales wichtig." Auch Torjäger Christian Beck, der sein lädiertes Knie auskurieren sollte und die Partie von der Bank aus verfolgt hatte, sah "ein gut anzusehendes Spiel, bei dem für uns nur das Weiterkommen zählt".

Überstunden musste am Freitag lediglich die Polizei machen. Nach dem Spiel hatte es Sachbeschädigungen an zahlreichen unweit des Stadions geparkten Fahrzeugen gegeben.