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Präsident nennt arbeitsrechtliche Gründe Germania trennt sich von Trainer Hollerieth

Von Florian Bortfeldt 22.11.2014, 02:09

Halberstadt l Für einen Paukenschlag hat am Freitag Regionalligist VfB Germania Halberstadt gesorgt. Der Viertligist trennte sich mit sofortiger Wirkung von Trainer Achim Hollerieth. Die Hintergründe für den zu diesem Zeitpunkt überraschenden Schritt blieben zunächst im Dunkeln.

"Es geht um arbeitsrechtliche Dinge. Mehr möchte ich dazu nicht sagen, das macht zu diesem Zeitpunkt keinen Sinn", erklärte Präsident Olaf Herbst gegenüber der Volksstimme. In einer verbreiteten Pressemitteilung hieß es später: "Die Entscheidung wurde vor allem im Interesse des Erhalts der Leistungsfähigkeit der Mannschaft getroffen. Um auch weiterhin einen zielgerichteten Trainings- und Spielbetrieb garantieren zu können, musste zum jetzigen Zeitpunkt gehandelt werden." In der Erklärung dankte Herbst seinem entlassenen Trainer für sein Engagement.

Dass sportliche Gründe kaum ausschlaggebend für die Trennung sein dürften, unterstreicht der Zeitpunkt. Zwar stecken die Germanen derzeit im unteren Tabellendrittel fest, die Vereinsführung hätte sich allerdings direkt nach der 0:2-Heimspielniederlage gegen Schlusslicht ZFC Meuselwitz von Hollerieth getrennt, standen doch inklusive Länderspielpause zwei Vorbereitungswochen für einen möglichen neuen Trainer zur Verfügung. Jetzt kam die Entlassung keine 24 Stunden vor dem vorletzten Hinrundenspieltag beim FSV Zwickau (Sonnabend, 13.30 Uhr).

Halberstadts sportlicher Leiter Stephan Grabinski, der in Zwickau gemeinsam mit Co-Trainer Enrico Gerlach die Verantwortung an der Seitenlinie tragen wird, hielt sich bei den Gründen ebenfalls bedeckt und verwies auf die Pressemitteilung. "Alles andere führt zu weit. Wir werden uns später dazu äußern."

Hollerieth, der die Germania im März übernommen und einen Vertrag bis 30. Juni 2016 hatte, war am Freitag für keine Stellungnahme erreichbar. Das Abschlusstraining leitete bereits Enrico Gerlach.

Trotz dieses Personalknalls im Vorharz, Olaf Herbst gibt sich für die Partie beim Tabellenzweiten kämpferisch. "Da gibt es keine andere Auffassung als vorher: Wir sind Sportler und wollen gewinnen, damit ist die Frage klar beantwortet. Manch einer spielt womöglich befreiter auf." Auch Grabinski gab sich betont optimistisch: "Die Punkte, die wir zuletzt liegen gelassen haben, wollen wir zurückholen." Heute Vormittag macht sich der VfB-Tross um 8.30 Uhr auf den Weg zum defensivstärksten Team aus Zwickau.