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Bobsport Runde zwei für Walther vs. Machata

Von Daniel Hübner 30.12.2014, 02:14

Magdeburg l "Eierrennen" sollen es nicht werden bei den deutschen Meisterschaften in Winterberg. "Eierrennen", wie sie Norman Dannhauer nannte, waren es im Training am Sonntag und Montag geworden. Neuschnee bedeckte die Bahn. Das Wetter präsentierte sich nicht in Tagesform. "Das war ungünstig mit Blick auf die richtige Einstellung der Geräte", sagte der Trainer der Anschieber vom Mitteldeutschen Sportclub (MSC).

Deren Tagesform wiederum und die ihres Bob-Piloten Nico Walther (BRC Riesa) wird über die Medaillenvergabe bei den Titelkämpfen und im erneuten Kampf um die Weltcup-Plätze sowie WM-Teilnahme entscheiden. Darum geht es in Winterberg, für die Zweier am Dienstag, für die Vierer am Mittwoch. "Die Meisterschaften haben endlich wieder einen Stellenwert", freute sich Dannhauer. Aber nur der Ausgang des Vierer-Rennens ist entscheidend für den Sprung auf die internationale Bühne. Dazu lässt sich sagen: Vorteil Routine.

Machata mit neuem Schlitten

Von Routine kann man bei Nico Walther nicht sprechen. Der 24-Jährige hat gerade bei den Übersee-Weltcups erste Erfahrungen gesammelt. In Calgary hatte er mit Platz sieben in Zweier und Rang fünf im Vierer durchaus überzeugende Argumente geliefert mit seinen Anschiebern Marko Hübenbecker, Andreas Bredau, Birk Lösche (alle MSC) sowie Philipp Wobeto (SC Potsdam).

Trotzdem muss er sich wieder beweisen im nationalen Vergleich. Nicht gegen Maximilian Arndt (Oberhof) oder Francesco Friedrich (Oberbärenburg), die für die weitere Saison gesetzt sind. Er muss in erster Linie erneut Manuel Machata (Stuttgart) schlagen, den er schon bei der Selektion im Herbst ausgestochen hatte.

Machata ist routiniert, er ist der Weltmeister 2011 von Königssee. Aber neulich schickte dessen Manager Axel Watter eine Mail, die mit der Überschrift "Machata außer Form" versehen war. Der 30-Jährige lieferte Indiskutables ab beim zweitklassigen Europacup in La Plagne (Frankreich). "Trotzdem gehört er zu den erfahrenen Piloten, die wissen, wie sie ihr Gerät in Winterberg einstellen müssen", sagte Dannhauer. Und zu jenen, die den neuen vom Geräteinstitut FES entwickelten Schlitten 08 fahren dürfen.

Bundestrainer erwartet "außergewöhnliche Leistungen"

Walther kämpft mit dem Modell 07, das bei den Olympischen Spielen 2010 in Vancouver den Bobfahrern treue Dienste geleistet hat, das hinsichtlich der aerodynamischen Werte aber von gestern ist. Auch davon lässt sich Dannhauer nicht irritieren: "Du kommst nur in den Weltcup, wenn du besser bist als die Arrivierten, das ist nun mal das Los der Jungen."

Bundestrainer Christoph Langen hat die zweite Chance der Piloten, die den Weltcup-Zug in der ersten Qualifikation verpasst hatten, so beschrieben: "Ich erwarte von diesen Leuten außergewöhnliche Leistungen." Das ist spätestens dann eine Frage der Definition, wenn er die drei Piloten für Weltcup und Weltmeisterschaft (23. Februar bis 8. März in Winterberg) benennen muss. Am einfachsten wäre es für Langen, wenn sich Dannhauers Tipp für den Mittwoch bewahrheiten würde: "Arndt gewinnt knapp vor Friedrich, dann kommt Walther vor Machata." Und dies bei fairen Bedingungen, und nicht nach einem "Eierrennen".