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Interview mit DFB-Direktorin Steffi Jones "Magdeburg ist ein idealer Standort"

16.01.2015, 01:03

Magdeburg | Beim ersten Highlight des neuen Jahres, dem inzwischen ausverkauften DFB-Hallenmasters am Sonnabend (10 Uhr) in der Getec-Arena, ist wieder die komplette Elite des deutschen Frauenfußballs vertreten. Volksstimme-Redakteur Uwe Tiedemann sprach im Vorfeld mit DFB-Direktorin Steffi Jones (42).

Volksstimme: Der deutsche Frauenfußball hat gleich zu Beginn des neuen Jahres mit den Ehrungen für Nadine Keßler, Almuth Schult und Ralf Kellermann nachhaltig auf sich aufmerksam gemacht. Welchen Stellenwert haben die Wahlen für Sie?
Steffi Jones: Das war schon ein echter Paukenschlag. Ich habe mich sehr darüber gefreut. Es zeigt, welch tolles Jahr 2014 wir hinter uns haben und spiegelt darüber hinaus die gute Arbeit in den Vereinen, allen voran seit zwei Spielzeiten der VfL Wolfsburg, wider.

Manuel Neuer hat es dagegen als Weltmeister nicht geschafft ...
Das schmälert aber keinesfalls seine Leistung. Er ist der weltbeste Torhüter, und das weiß er auch. An der Wahl waren eben sehr viele Menschen beteiligt.

Zurück zum Frauenfußball und dem DFB-Hallenmasters, das zum ersten Mal schon zwei Tage vorher ausverkauft ist. Worauf ist das zurückzuführen?
Die Halle war ja auch in den Jahren zuvor immer voll. Magdeburg ist eben ein idealer Standort, wo sich alle wohlfühlen. Mein Dank gilt auch den zahlreichen Helfern. Gerade der Magdeburger FFC hat sich hier in den vergangenen Jahren hervorgetan.

Was macht den besonderen Reiz aus?
Es ist zum einen die unmittelbare Nähe zu den Spielerinnen, zum anderen ist auch das Niveau mit allen zwölf Bundesligisten stets hoch.

Sind auch diesmal fast alle Stars wieder dabei?
Davon gehe ich aus, kann aber natürlich verstehen, wenn die eine oder andere verletzte Spielerin wegen Reha-Maßnahmen fehlen sollte.

Sind Sie persönlich ein Anhänger des Budenzaubers?
Absolut. Ich schaue mir sehr gerne Hallenfußball an.

Auch die meisten Spielerinnen betonen ja immer, wie gerne sie unterm Hallendach kicken. Ist es unterm Strich nun eher eine Spaßveranstaltung oder ein Event, das auch den Trainern neue Erkenntnisse bringt?
Ich weiß, dass viele Trainer ein besonderes Augenmerk auf das Hallenmasters legen. Es ist immer wieder interessant, zu beobachten, wie die Spielerinnen auf engstem Raum zurechtkommen, ob Passspiel, schnelles Umschalten oder Handlungsfähigkeit funktionieren.

Welche Teams gehören zum Favoritenkreis?
In erster Linie die, die auch in der Bundesliga vorne zu finden sind, also Wolfsburg, Frankfurt, Potsdam und Bayern München.

Nun ist die 21. Auflage zugleich die letzte. Kommt da auch bei Ihnen ein wenig Wehmut auf?
Selbstverständlich. Das Turnier hat sich über all die Jahre weiterentwickelt und etabliert.

Die Bundesligavereine haben es bekanntlich abgelehnt, ab 2016 nach Futsal-Regeln zu spielen, wie es die Fifa vorschreibt. Wie könnte denn eine Fortsetzung dieses beliebten Turniers aussehen?
Das ist schwer zu beantworten. Es gibt Gespräche und Diskussionen, fest steht derzeit nur: Nach bisherigem Muster geht es nicht mehr. Einen privaten Sponsor zu finden, wird aus finanziellen Gründen ebenfalls schwierig. Außerdem wäre dann der DFB kein Veranstalter mehr. Am ehesten ist für mich die Variante vorstellbar, dass sich die Vereine und Trainer dazu durchringen, die neuen Regeln zu akzeptieren und das Turnier dann weiterhin in Magdeburg stattfindet.