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DFB-Hallenpokal DFB-Vize-Präsidentin betont: "Ein Zurück gibt es nicht mehr"

19.01.2015, 01:10

Magdeburg (ut) l Einen breiten Raum beim DFB-Hallenpokal nahm erwartungsgemäß die Diskussion um die Zukunft des Turniers ein. Die Vereine hatten es im Vorfeld abgelehnt, künftig nach Futsal-Regeln zu spielen, so dass die 21. Auflage gleichzeitig die letzte war.

Der DFB hatte es bislang immer so dargestellt, dass mit der Umstellung ab 2016 einer Forderung des Weltverbandes Fifa nachzukommen sei. Nun kam heraus: Eine verbindliche Vorgabe gibt es gar nicht, wie DFB-Vize-Präsidentin Hannelore Ratzeburg einräumte, die davon sprach, dass die Fifa den DFB "ermutigt" habe, die neuen Regeln anzuwenden.

Ratzeburg verteidigte die Entscheidung allerdings vehement und nannte eine ganze Reihe von Argumenten: "Zum einen hat es auf dem DFB-Bundestag 2013 einen mehrheitlichen Beschluss gegeben, im Zuge des Masterplans ab 2016 auf Futsal umzustellen. Der DFB entscheidet also nicht im stillen Kämmerlein. Zum anderen sind wir einer der wenigen Verbände, die Futsal noch nicht eingeführt haben. In vielen Ländern ist Futsal mittlerweile äußerst populär. Und schließlich haben sich die Vereine weiterentwickelt, beziehen Winter-Trainingslager, so dass dieser Termin im Januar längst nicht mehr allen passt."

Ein Zurück, so Ratzeburg, gebe es auf keinen Fall: "Manchmal tun Veränderungen eben weh. Aber wir wollen jetzt diesen Schnitt machen, zumal die Fifa als Hallen-Wettbewerb nur noch Futsal kennt." Und manche Kommune sei sogar froh, "wenn das Gebolze in der Halle endlich aufhört".

Wie es jetzt weitergeht, ist unklar. "Wir sind für Vorschläge jederzeit offen", sagte Ratzeburg, die generell die Frage stellte, ob Hallenfußball in der jetzigen Form überhaupt noch zeitgemäß sei. Sie verwies in dem Zusammenhang darauf, dass eine ausverkaufte Getec-Arena mit 4634 Zuschauern zwar eine tolle Sache, aber eben nicht die große Öffentlichkeit sei. Das zeige auch das Verhalten der öffentlich-rechtlichen TV-Anstalten, die sich voll auf Wintersport konzentrieren.

Der wehmütige DFB-Ehren-Vize-Präsident Hans-Georg Moldenhauer schlug folgende Variante vor: "Man sollte dieses Turnier nicht von vornherein zu Grabe tragen. Ich appelliere an alle Vereine, wenigstens einmal nach den neuen Regeln zu spielen. Danach kann man immer noch entscheiden."