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Bob-Weltmeisterschaft Jubel bei Friedrich, Enttäuschung beim MSC

Von Daniel Hübner 02.03.2015, 02:29

Magdeburg l Marvin muss sich etwas gedulden, sein Papa Marko Hübenbecker hat das richtige Geschenk noch nicht gefunden. Marvin feierte am Sonntag seinen ersten Geburtstag, im heimischen Erfurt hat er vor dem Fernseher mit Mama Aileen dem Familienchef die Däumchen gedrückt. Aber Hübenbecker, Anschieber vom Mitteldeutschen Sportclub (MSC) und von Pilot Nico Walther (Riesa), war diesmal nicht der Schnellste im Kanal. Bei der Bob-Weltmeisterschaft in Winterberg belegte das Zweier-Team Platz zehn beim Sieg von Francesco Friedrich (Oberbärenburg) mit Thorsten Margis (Winterberg). "Mund abwischen, weiter geht´s", sagte Hübenbecker (28) der Volksstimme: "Jetzt müssen wir es im Vierer machen." Dieser Wettbewerb steht am kommenden Wochenende auf dem WM-Programm.

Eine Medaille für die deutschen Meister Walther/Hübenbecker, sagte indes MSC-Trainer Norman Dannhauer, "wäre ein Traum gewesen, aber Platz vier bis sechs hätte drin sein müssen". Entsprechend groß war auch seine Enttäuschung über das Resultat nach vier Wertungsläufen, wobei Walther (24) bei seiner WM-Premiere in der Elite gerade im abschließenden Rennen die beste Linie fand und die siebtschnellste Laufzeit erzielte. Dannhauer: "Das macht Mut für den Vierer-Wettbewerb."

Den hat sich auch Friedrich geholt: Der 24-Jährige gewann wie 2013 in St. Moritz (Schweiz) den Titel. Mit satten 1,06 Sekunden Vorsprung auf Johannes Lochner mit Joshua Bluhm (Stuttgart) und Oskars Melbardis/Daumants Dreiskens (Lettland), die sich Silber teilten, rauschte Friedrich aufs oberste Podest. "Diese Dominanz war nicht zu erwarten", sagte der jubelnde Pilot, der in allen Rennen die Bestzeit fuhr, im ZDF. "Wir hatten in allen Läufen die beste Abgangsgeschwindigkeit", erklärte Anschieber Margis zur entscheidenden Stärke des Teams gerade im oberen Teil des 1330 Meter langen Eiskanals.

Nach Silber und Bronze im Zweier der Frauen durch Anja Schneiderheinze (Erfurt) und Cathleen Martini (Oberbärenburg), die das letztes Zweier-Rennen ihrer Karriere absolvierte, sowie Gold und Silber für die Deutschen im Bob/Skeleton-Teamwettbewerb am Sonntag hat der Bob-und Schlittenverband (BSD) bereits fünf Medaillen in Winterberg geholt.