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Rudern Hacker kämpft gegen die Zeit

Von Daniel Hübner 27.03.2015, 02:26

Magdeburg l Am Wochenende starten die Ruderer des SC Magdeburg in ihre Wettkampfsaison. Bei der Langstrecke in Leipzig - am Sonnabend auf dem Ergometer über 2000, am Sonntag auf dem Wasser über 6000 Meter - will auch Marcel Hacker seine Ambitionen untermauern. "Ich will gewinnen und zeigen, dass ich wieder den Einer fahren möchte zur Weltmeisterschaft", sagte der 37-Jährige. Für das WM-Ziel gibt es allerdings noch eine weitere Bedingung, die ihm sein Trainer gestellt hat.

Hacker fährt seit 17 Jahren den Einer des Deutschen Ruderverbandes. Nur im Jahr 2009 hat er pausiert, damals gewann er bei der WM in Poznan (Polen) im Doppelvierer Bronze. Das Großboot könnte es nun sechs Jahre später wieder werden, wenn er im Finale der deutschen Kleinboot-Meisterschaften am 19. April, zugleich die WM-Qualifikation, keinen souveränen Sieg einfährt. Hacker kämpft auf dem Brandenburger Beetzsee also nicht allein gegen das Feld, sondern außerdem gegen die Zeit.

Denn sein Coach Roland Oesemann definiert souverän so: Hacker muss mit sechs Sekunden Vorsprung auf den Zweiten gewinnen. "Wenn er mit der nationalen Konkurrenz nicht spielen kann, hat er gegen den Neuseeländer Mahé Drysdale, den Tschechen Ondrej Synek oder den Kubaner Angel Fournier keine Chance", meinte der 55-Jährige. "Trotzdem muss der stärkste deutsche Ruderer bei einer WM auch eine Medaille gewinnen." Die diesjährigen Titelkämpfe werden in Aiguebelette (Frankreich/30. August bis 6. September) ausgetragen.

Bei der WM 2014 in Amsterdam belegte Hacker Rang fünf, knapp acht Sekunden fehlten ihm zu Bronze. Bei der nationalen Meisterschaft zuvor hatte er sich mit 2,15 Sekunden vor dem Berliner Eric Knittel durchgesetzt. Und aufgrund dieser Zahlen hat Oesemann die Sechs-Sekunden-Regel aufgestellt. Wäre Hacker traurig, wenn er seinen Platz im Einer räumen müsste? "Nein", betonte er, "denn dann hat es einfach nicht gereicht."

Zumindest hat er zuletzt im Trainingslager in Sabaudia (Italien) viel im Großboot trainiert. Zunächst aber kommt Leipzig und die Bestätigung der Ambitionen. Und für die Olympia-Saison 2016, blickte Coach Oesemann voraus, "werden die Karten wieder neu gemischt".