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Basketball Für BBC Magdeburg rückt die Stunde Null näher

Von Daniel Hübner 28.03.2015, 02:15

Magdeburg l André Gillette war der 2,05-Meter-Hüne der Otto Baskets des BBC Magdeburg, der auch bei Niederlagen sein Lächeln nie verlor. Er war der Center, und er war mit 338 Zählern der erfolgreichste Werfer seines Teams in der vergangenen Saison in der 2. Bundesliga Pro B. "Jetzt arbeite ich zu Hause weiter daran, ein kompletter Spieler zu werden", sagte der 24-Jährige der Volksstimme nach dem Play-off-Aus der Magdeburger am vergangenen Sonntag. "Ich habe einiges zu verbessern."

Zu Hause ist Gillette in Lewiston (USA), geboren und aufgewachsen ist er in Philadelphia. Ob er zurückkehren wird nach Deutschland, sogar nach Magdeburg, das weiß er noch nicht. "Aber es wäre möglich, ich werde alle Angebote prüfen", sagte er. Ob der BBC überhaupt eines abgeben wird, das weiß allein der Verein, der mit dem gestrigen Freitag im Nachlizenzierungsverfahren alle Unterlagen, die einen wirtschaftlichen Gewinn ausweisen müssen, an den Gutachterausschuss der 2. Bundesliga senden sollte.

BBC Magdeburg ohne Interesse an Stachula

Bis 13 Uhr lagen Daniel Müller, Geschäftsführer der 2. Liga, allerdings noch keine Papiere vor. BBC-Vizepräsident Peter Bogel vermeldete indes am frühen Abend: "Die Unterlagen werden bearbeitet und in Abstimmung mit der Liga übergeben." Um 23.59 Uhr endete die Frist. Sollte der BBC der Aufforderung letztlich nicht nachgekommen sein, "ist davon auszugehen, dass der Verein nicht leistungsfähig ist", erklärte Müller. "Damit stünden die Otto Baskets als sportlicher Absteiger fest." Für den Basketball in Magdeburg rückt die Stunde Null immer näher.

Philipp Stachula kann sich indes mit Zukunftsszenarien des Vereins nicht beschäftigen. Ihn beschäftigt seine eigene Perspektive: Nach seinem Kreuzbandriss ist er Ende Februar dreimal am Knie operiert worden, ein zunächst eingesetztes Implantat musste wieder herausgenommen werden. "Die Situation war sehr ernst", sagte der 27-Jährige. Derzeit ist das Knie so sehr entzündet, dass die Ärzte eine weitere OP nicht vornehmen können. "Mir geht es aber schon besser", so Stachula, der bis zu seinem Ausfall im Januar der Otto-Kapitän gewesen war. "Aber das Knie braucht Zeit". Zeit hatte offenbar der BBC für ihn nicht mehr, zumindest sagte Stachula: "Trainer und Management haben sich nicht mehr interessiert."

Profikarriere für Joe Buck beendet

Chris Frazier bestätigte derweil, dass "zwischen mir und Kristian Tolk und Peter Bogel weiterhin Kontakt besteht", zum Präsidenten und Vizepräsidenten des BBC also. Der 24-jährige Dreier-Spezialist kam in 20 Einsätzen auf 322 Punkte für die Ottos. "Ich würde gerne wieder für Magdeburg spielen, aber es muss endlich alles geklärt werden", so Frazier.

Genauso gut kann er sich vorstellen, künftig in der Pro A aufzulaufen. "Aber zunächst muss ich gesund werden." Frazier hofft nun, fünf Wochen nach seiner Mittelfuß-Fraktur mit einer entsprechenden Physiotherapie ab der kommenden Woche in die Vorbereitung auf die neue Saison einsteigen zu können.

Joe Buck ist indes ausgestiegen. Das ist weniger seinem Alter und dem BBC geschuldet als seinen andauernden Rückenschmerzen. Per "Facebook" teilte der 33-Jährige mit den Magdeburger Wurzeln nach dem letzten Saisonspiel gegen Weißenhorn (60:62) mit: "Ich habe mein letztes Spiel als Profi bestritten. Basketball war der Sport, dem ich 20 Jahre meines Lebens gewidmet habe. Ich fühle mich gut, weil ich weiß, dass ich dafür alles gab, was ich geben konnte." Bis zum Schluss.