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Fußball-RegionalligaDer Schlendrian der Germanen

Von Florian Bortfeldt 20.04.2015, 03:32

Halberstadt l Ernüchterung und Enttäuschung - das sind die Schlagwörter nach Halberstadts 0:1 am Freitagabend beim VfB Auerbach.

Stephan Grabinski, Sportlicher Leiter im Vorharz, hatte sich schon direkt nach Abpfiff kritisch über das Gezeigte geäußert. "Ich bin irritiert - so kann man sich nicht präsentieren. Anstelle des erhofften Fortschritts machen wir derzeit viele kleine Schritte zurück." Auch 36 Stunden nach der schmerzlichen Niederlage überwog beim 47-Jährigen die Enttäuschung. "Da hilft auch zweimal schlafen nichts." Entsprechend will er am heutigen Montag seinen beruflichen Tagesablauf so legen, um nachmittags zur Mannschaft sprechen zu können. "Darüber muss man schon ein, zwei Sätze verlieren. Ich unterstelle es keinem, aber offenbar deutet sich hier ein gewisser Trott an, wo man sich zurücklehnen möchte, getreu dem Motto: `Eine Mannschaft zieht zurück, eine zweite ist insolvent - Was soll uns passieren`. Wenn das unser Anspruch sein sollte, haben wir etwas verkehrt gemacht. Solche `Gemütlichkeit` werden wir nicht tolerieren und sofort einen Riegel vorschieben, denn mit Babelsberg wartet ein ganz anderes Kaliber."

Bei Trainer Henri Fuchs überwog die Ernüchterung. "Das eigentliche Problem: Wir haben den Gegner im Griff und verlieren dann eine Partie, die wir niemals hätten verlieren dürfen." Diese Problematik offenbarte seine Mannschaft nicht das erste Mal. "Bis auf die Partie beim FCM konnten wir immer mithalten oder waren die bessere Mannschaft." Seine Elf schaffte es zuletzt nicht, die spielerische Klasse in Ergebnisse umzuwandeln.

"Hinten raus wollte die Mannschaft zu viel. Momentan kriegen wir es nicht hin, Kontinuität in die Abläufe zu bekommen. In Auerbach ist die Mannschaft nicht auseinandergefallen, aber sie hat es nicht erkannt, dass in dieser Situation auch ein 0:0 ausreichen kann. Man hätte weiter kompakt stehen müssen, aber die Abstände zwischen den einzelnen Ketten wurden stattdessen in den letzten 15 Minuten immer größer. Das war ein Stück weit naiv." Seine Konsequenz daraus: "Wir müssen die Ausrichtung gegen den Ball ändern: weiter hoch verteidigen, aber gleichzeitig Kompaktheit erreichen."