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Gewichtheben Samswegen ist ohne Star Zielinski chancenlos

Von Klaus Renner 24.04.2015, 03:29

Samswegen l Der SSV Samswegen gegen 1000 Zuschauer und sechs Aktive: Die Gewichtheber aus dem "Stärksten Dorf der Welt", die im Halbfinal-Rückkampf um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft gegen Germania Obrigheim einen 757,2:742,8-Heim-Erfolg zu verteidigen haben, erwartet am Sonnabend ab 19.30 Uhr in der voraussichtlich ausverkauften Neckarhalle ein Hexenkessel.

Und Obrigheims Abteilungsleiter Edmund Ehrmann ist zuversichtlich, dass sein Team trotz der ungewohnten Rolle als "Aufholjäger" am 9. Mai im Bundesliga-Finale steht: "Nach den letzten Eindrücken vom Training sollten wir in der Lage sein, mindestens an 800 Punkte heranzukommen. Und das müsste reichen."

Wird es wohl auch. Denn die Kunde aus dem Samsweger Lager klingt nicht besonders vielversprechend. Der polnische Star-Heber Tomasz Zielinski wurde gestern wie angekündigt am Knie operiert und fällt demzufolge für den Rest der Saison aus.

"Wir haben alles versucht, doch der polnische Verband ist bei seiner Auffassung geblieben, Tomasz jetzt operieren zu lassen, damit er bei den Weltmeisterschaften im Herbst wieder fit ist. Dort geht es um Startplätze für die Olympischen Spiele 2016 in Rio", klärt Samswegens Sportlicher Leiter Wolfgang Weber auf und ergänzt: "Wir müssen uns dem selbstverständlich fügen. Schließlich wollen mit dem polnischen Verband auch in Zukunft gut zusammenarbeiten."

Das Team der Samsweger Verantwortlichen sah sich gezwungen, die zuletzt vor fünf Wochen erfolgreiche Mannschaft umzubauen. Für Zielinski rücken entweder Judy Witzel oder Stefan Bruse nach. Das wiederum hat zur Folge, dass das Samsweger Sextett am Sonnabend im Rückkampf unter 700 Punkten bleiben und Obrigheim sicher den Einzug ins Finale schaffen wird.

Dessen sicher ist auch Obrigheims Heber Alexander Oberkirsch, der im Hinkampf in Samswegen mit 152 Zählern die meisten Punkte für sein Team in die Wertung gebracht hatte und dem nicht entgangen war: "Der SSV Samswegen war schon im Hinkampf am Rande seiner Möglichkeiten. Wir hingegen haben noch deutliche Reserven. Deshalb sehe ich dem Rückkampf zuversichtlich entgegen. Klar ist auch, dass jeder Versuch wichtig sein und am Ende vielleicht sogar die Taktik eine besondere Rolle spielen wird."

Weber umreißt die missliche Lage der Samsweger mit den Worten: "Uns fehlen 100 Punkte", wagt aber dennoch schon mal einen Blick nach vorn. Da nämlich im anderen Halbfinale der Chemnitzer AC aller Voraussicht nach gegen den AC Speyer ebenfalls den Kürzeren ziehen dürfte, steht für den 9. Mai im Duell um Platz drei der traditionell spannende Ostklassiker AC Chemnitz gegen den SSV Samswegen auf dem Programm. Ob in Samswegen oder Chemnitz, hängt von den mehr erzielten Halbfinal-Punkten ab.