Lena Dankel fährt zur WM

Magdeburg l Lena Dankel ist nicht nur für Qualitäten im Rudern bekannt, sondern auch für ihre Kochkünste. Was sie am Montag so in der Pfanne zu Werke brachte, wurde zwar nicht überliefert. Aber gewiss war es ein Festmahl von der und zugleich für die Athletin vom SC Magdeburg.

Der Deutsche Ruderverband (DRV) lieferte nämlich zur Mittagsstunde ihre Nominierung für die U-23-Weltmeisterschaften in Plowdiw nach. Vom 22. bis 26. Juli wird sie in Bulgarien im Achter um eine Medaille kämpfen. "Damit habe ich nicht wirklich gerechnet, in letzter Zeit war es doch eher ungewiss, wie die Boote besetzt werden", sagte Dankel.

Nun aber komplettiert Dankel die fünf Athleten starke Besatzung des SC Magdeburg bei der WM. Zuletzt hatte es ein derart großes Magdeburger Aufgebot 2007 in Motherwell (Schottland) gegeben.

Carina Böhlert letztmalig bei U23

Carina Böhlert (22) wird zum letzten Mal in dieser Altersklasse um Edelmetall im Doppelvierer kämpfen. "Ihr ist eine Medaille zu wünschen", sagte ihr Trainer Roland Oesemann. Philipp Syring im Einer sowie Steven Weidner und Max Appel gemeinsam im Doppelvierer sind in Plowdiw außerdem dabei. "Ich freue mich einfach auf die Aufgabe, ich habe richtig Bock auf den Einer", jubelte der 18-jährige Syring, der das letzte Nominierungsrennen am Sonnabend bei der Ratzeburger Regatta deutlich für sich entschieden hatte. Genau das war auch Appel und Weidner mit Hannes Redenius und Kai Fuhrmann (beide Dresden) gelungen.

Appel hatte bereits vor zwei Jahren WM-Gold im Großboot gewonnen, damals in Trakai (Litauen). 2014 fuhr er in Hamburg zum Doppelzweier-Titel mit Syring - jeweils in der U 19. Dass das Erfolgsduo nun in der U 23 in unterschiedlichen Klassen startet, "ist zwar schade", sagte der 19-Jährige. Aber in Anbetracht seiner Krankheitsgeschichte (Infekt) vor den deutschen Meisterschaften der Elite im April ist schon der Sprung zur WM ein Erfolg. Appel: "Das Wochenende in Ratzeburg war top, ich denke, dass ich mich gut erholt habe."

WM-Debütant Weidner (18) ist jedenfalls froh, dass mit Appel ein weiterer Magdeburger den Doppelvierer durch den Medaillenkampf steuern wird. "Steven trainiert ja erst seit dem vergangenen September in meiner Gruppe", sagte Oesemann. Hätte jemand dem 55-Jährigen damals gesagt, Weidner schaffe den Sprung zur WM, er hätte es keinesfalls unterschrieben: "Aber er hat sich mit seiner ruhigen und gelassenen Art sofort eingefügt und den Kampf angenommen", lobte der Coach.

Ein echter Härtetest steht für die Magdeburger Skuller übrigens noch vor Plowdiw an: Beim Weltcup der Elite vom 19. bis 21. Juni in Varese (Italien) werden Böhlert, Weidner und Appel sowie Syring in ihren WM-Disziplinen starten.

Das Geheimnis des Erfolges liegt in der großen, homogen starken Gruppe, zu der auch Denis Sittel und Marcel Hacker gehören: "Sie stacheln sich gegenseitig an", so Oesemann. So kann es bei der WM weitergehen. Und Lena Dankel kann sich in einer ruderfreien Minute überlegen, welche kulinarischen Kostbarkeiten zu einem medaillenwürdigen Festmahl nach den Titelkämpfen gehören. Denn Oesemann gibt als "Kampfzielstellung" vor: "Jeder sollte mit einer Medaille nach Hause kommen."