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Leichtathletik Olympiasieger Harting im WM-Aufgebot

29.07.2015, 11:23

Darmstadt (dpa) l Robert Harting, bislang Wackelkandidat, steht im 66-köpfigen deutschen Aufgebot für die Leichtathletik-Weltmeisterschaften vom 22. bis 30. August in Peking. Der Diskus-Olympiasieger hat als Titelverteidiger eine Wildcard, nach seinem Kreuzbandriss vom September in dieser Saison aber noch keinen einzigen Wettkampf bestritten. "Mit Robert Harting ist abgestimmt, dass er als erfahrener Athlet in den nächsten Tagen eigenständig entscheidet, ob er bei der WM an den Start geht", sagte Thomas Kurschilgen, Sportdirektor des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), in einer Pressemitteilung am 29. Juli.

Der 30-jährige Harting will erst am 11. August im Trainingslager in der Sportschule Kienbaum bekanntgeben, ob er bei der WM antritt. Dies teilte das Management des Olympiasiegers aus Berlin mit. Sein jüngerer Bruder Christoph fliegt als deutscher Meister auf jeden Fall zur WM. Und Robert Hartings Freundin Julia Fischer ist ebenfalls nominiert: Sie führt das Diskus-Trio der Frauen mit Nadine Müller (Halle/Saale) und Shanice Craft (Mannheim) an. Dagegen muss Anna Rüh aus Neubrandenburg als Vierte der nationalen Titelkämpfe trotz ihrer deutschen Jahresbestweite von 66,14 Metern zu Hause bleiben.

Medaillenziel bleibt ungenannt

Während Hartings Teilnahme noch ungewiss ist, gehören die drei anderen deutschen Weltmeister von 2013 zu den Topfavoriten im "Vogelnest" von Peking: Stabhochspringer Raphael Holzdeppe (Zweibrücken), Speerwerferin Christina Obergföll (Offenburg) und Kugelstoßer David Storl (Leipzig). Der 25-jährige Storl kann zum dritten Mal nacheinander Weltmeister werden, Harting zum vierten Mal.

Ältester DLV-Teilnehmer unter den 35 Männern und 31 Frauen ist Staffel-Sprinter Alexander Kosenkow aus Wattenscheid, jüngste Starterin Gina Lückenkemper (Soest), die für die 100 Meter und 4 x 100 Meter nominiert ist. "Wir haben ein leistungsstarkes Team für Peking nominiert, dass sich zusammensetzt aus jungen und arrivierten Athleten", sagte Chef-Bundestrainer Idriss Gonschinska und betonte erneut: "Die internationale Wettbewerbssituation hat sich seit der WM 2013 in Moskau weiter verschärft. Ich bin mir aber sicher, dass jeder einzelne alles einbringen wird, um die bestmögliche Leistung für das Team abzurufen."

Vor zwei Jahren hatte der DLV vier Gold-, zwei Silber- und eine Bronzemedaille gewonnen und war damit sehr zufrieden. Ein Medaillenziel geben die Funktionäre seit Jahren nicht öffentlich aus. Die WM gilt auch als Generalprobe für die Olympischen Spiele im nächsten Jahr in Rio de Janeiro.