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Volleyball Das Abenteuer beginnt

Zweitliga-Aufsteiger USC Magdeburg startet am Sonntag in die Saison: Das Waldschik-Team empfängt Solingen.

Von Daniel Hübner 25.09.2015, 01:01

Magdeburg l Um den ersten Gegner des USC Magdeburg zu analysieren, reicht bereits ein Blick auf Christian Gosmann, 23 Jahre alt, 1,93 Meter groß. Beim 3:1-Erfolg zum Auftakt in der 2. Volleyball-Bundesliga am vergangenen Wochenende beim USC Braunschweig war der Diagonalangreifer der wichtigste Spieler der TSG Solingen. 29 Punkte hatte Gosmann erzielt. „Wir haben bereits überlegt, wie wir ihn in den Griff bekommen“, sagt Matthias Waldschik, Magdeburgs Trainer. „Da er nicht in der Annahme spielt, müssen wir mit druckvollen Aufschlägen dafür sorgen, dass er suboptimale Zuspiele kriegt.“

Willkommen in der 2. Liga, „im Lernjahr“, wie es Waldschik bezeichnet. Am Sonntag, 16 Uhr, beginnt das Abenteuer für den USC mit der Partie gegen Solingen in der Uni-Campushalle 3. Allerdings heißt es dann zugleich: vorläufig Abschied nehmen. Von Felix Glücklederer nämlich, der ein halbes Jahr mit seiner Lebensgefährtin auf Südamerika-Reise geht. „Mit dem Zweitliga-Aufstieg hat niemand gerechnet, und jeder hatte seinen Plan für die Zukunft gemacht“, sagt Waldschik. „Es ist schade, die Liga wäre genau die richtige für ihn gewesen.“

Die Liga ist vorerst die Endstation nach drei Aufstiegen in Folge, hochdosierte Euphorie gab es inklusive. Waldschik, seit 2014 Coach der Männer, blickt voraus: „Wir sind sehr motiviert, und wir wollen den einen oder anderen ärgern.“

Der 38-Jährige hat dazu nicht den Umfang der Einheiten erhöht, der USC trainiert dreimal pro Woche morgens individuell und abends mannschaftlich. „Wir haben aber früh begonnen, an unserer technischen Qualität zu arbeiten.“ Neuer technischer Anspruch, höheres Tempo, stabilere Annahme, mehr Druck über den Aufschlag: Das sind die Dinge, die verlangt werden in der neuen Liga, in der sich die Teams immer weiter professionalisieren. „Mannschaften mit Ambitionen auf den Aufstieg nehmen immer mehr Geld in die Hand, verpflichten Spieler aus dem Ausland.“ Der Etat, den die Volleyball-Bundesliga jedem Zweitliga-Team empfiehlt, liegt bei 25 000 Euro. Der Etat beim USC steht für die neue Saison.

Magdeburg hat nicht über die nationale Grenze hinaus nach neuen Akteuren gesucht, Magdeburg ist vor allem in der Heimat geblieben. Vier von fünf Neuzugängen kommen aus Vereinen in Sachsen-Anhalt. „Vom Niveau her sind es unterschiedliche Spieler, die sich ihrer Baustellen aber bewusst sind“, sagt Waldschik. Wichtig sei, dass Automatismen wachsen, was vor allem über den Wettkampf geht. Der erste gegen Solingen wird jedenfalls ein hartes Stück Arbeit. Ein Vergleich reicht: Während die TSG also gegen Braunschweig 3:1 gewann, unterlag Magdeburg den Niedersachsen zuletzt in einem Test 1:3. Zumindest „zeigt das Tendenzen“, meint Waldschik: „Wir werden viel investieren müssen, um die Liga zu halten.“