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Leichtathletik Dumm gelaufen, gut gelaufen?

Frank Schauer, deutscher Meister von 2013, peilt beim Frankfurt-Marathon eine neue Bestzeit an.

22.10.2015, 23:01

Von Janette Beck

Magdeburg l Auch wenn das Abschlusstraining von Marathonläufer Frank Schauer buchstäblich „dumm gelaufen“ ist, so hofft der Titelträger von 2013 beim Marathon in Frankfurt/Main, wo am Sonntag gleichzeitig auch der deutsche Meister 2015 gekürt wird, auf ein Happy End. „Das wird schon, ich bin eigentlich ganz gut drauf“, geht der Schützling von Trainer Jürgen Eberding davon aus, dass ihm ein kurioser Diebstahl am Mittwoch im Magdeburger Stadtpark keinen Strich durch alle seine (Zeit-)Rechnungen macht und er ausgerechnet bei den Titelkämpfen verschnupft an den Start gehen muss.

Was war passiert? Während sich Schauer mit zwei Trainingskollegen im Stadtpark mit einem flotten 10-Kilometer-Dauerlauf und anschließenden 3x1000 Metern den allerletzten Schliff für die DM holen wollte, wurden die zuvor an der Strecke vermeintlich gut versteckten Wechsel-Sachen stibitzt. Und so mussten Schauer & Co. bei nasskaltem Wetter in verschwitzten kurzen Trainingssachen den Heimweg antreten. „Das ist echt dumm gelaufen“, sieht‘s der 26-Jährige dennoch mit Humor. „Aber wer rechnet denn mit so etwas – zumal wir ja alle acht Minuten an unserem ,Versteck‘ vorbeigelaufen sind. Da muss einer nicht nur dreist, sondern auch ganz fix unterwegs gewesen sein.“

Fix auf den Beinen will das Zugpferd des altmärkischen Laufvereins „Tangermünder Elbdeichmarathon“ auch am Sonntag entlang der Wolkenkratzer-Skyline in Frankfurt sein. Die Strecke gilt in Läuferkreisen als schnell – nicht umsonst visiert Top-Favorit Arne Gabius eine Rekord-Endzeit von 2:07:00 Stunden an. Trotzdem wagt sich Schauer nicht weit aus dem Fenster: „Von der Platzierung her wäre bei dem Starterfeld von Rang drei bis elf alles drin. Wenn ich in den Bereich meiner Bestzeit kommen könnte, wäre ich echt zufrieden.“

Die steht seit dem Meister-Lauf vor zwei Jahren bei 2:18,56 Stunden. Allerdings sind der Altmärker und sein Trainer in der Vorbereitung diesmal neue Wege gegangen. „Wir wollten es mal mit Überdistanzen versuchen – das heißt, ich bin mehrfach zwischen 53 und 57 Kilometer gelaufen. Das war schon heftig.“ Dagegen erscheinen die 42,195 Kilometer am Sonntag fast wie ein Kinderspiel. Zudem ist Läufer-Wetter angesagt und die Sportsachen sind in Papas Händen an der Strecke auch in Sicherheit. Was soll da noch dumm laufen?