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Kanu Harte Lektionen für den SCM-Nachwuchs

Für Paul Laabs und Jonas Seilz sind die WM-Tickets noch greifbar. Felix Gebhardt schrammt bei den "Großen" knapp an den A-Finals vorbei.

Von Janette Beck 12.04.2016, 01:01

Magdeburg/Duisburg l Bei strahlendem Sonnenschein, aber dennoch im langen Schatten von vielen Olympiasiegern und Weltmeistern, ging auch für den Kanu-Nachwuchs am vergangenen Wochenende die erste nationale Ranglisten-Regatta über die Bühne. Wer Ambitionen hegte, beim internationalen Saisonhöhepunkt, der WM der Junioren und U23 in Minsk Ende Juli dabei zu sein, der musste sich zwangsläufig auf den Prüfstand des Deutschen Kanu Verbandes (DKV) in Duisburg stellen.

Das taten die Magdeburger mit recht unterschiedlichem Erfolg, so dass Trainer Detlef Hummelt, im Verband für den Canadier-Frauen-Bereich zuständig sowie Junioren-Trainer in Magdeburg ein gemischtes Fazit ziehen musste: „Es gab zwei, drei Lichtblicke, aber insgesamt bin ich eher unzufrieden. Wir dürfen nicht die Augen davor verschließen, dass wir als Verein zahlen- und leistungsmäßig ein deutlicher Abwärtstrend zu verzeichnen ist.“

Bei den Junioren hatten sich Jonas Seilz und Paul Laabs der harten Konkurrenz im Einer-Kajak gestellt. Am Ende eines langen Arbeitstages, der frei nach dem Motto: „Nur die Harten, kommen in den Garten“ um 8 Uhr mit den 200-Meter-Vorläufen begann und um 18 Uhr mit den Rennen auf den langen Kanten endete, war Laabs „im Großen und Ganzen ganz zufrieden“. Nach Rang acht im A-Finale über 200 Meter und Platz 19 über 2000 Meter ordnete er sich in der Gesamtrangliste als Achter ein. „Aber nach dem Wettkampf ist vor dem Wettkampf.“ In drei Wochen müsse er, so der 17-Jährige, die Leistung bestätigen oder besser noch zulegen, um sich im Junioren-Nationalteam festzubeißen.

Diese Ziel hat nach wie vor auch der ein Jahr ältere Seilz fest im Visier, obwohl die Ergebnisse (12. über 200 Meter/15. über 2000 Meter) nicht ganz den hohen Erwartungen seines Trainers entsprachen. Hummelt: „Aber auch Jonas hat als Gesamt-Elfter noch alle Chancen, sich bei der zweiten Quali ins DKV-Team zu fahren. Die Jungs müssen einfach noch mehr auf die Zähne beißen und knallhart durchziehen im Training, auch wenn es weh tut.“

Wie hoch die Trauben in der Leistungsklasse hängen, mussten Felix Gebhardt (Canadier), Sabrina Düngel und Tim Weiß (beide Kajak) erfahren. Nachdem alle drei im Vorjahr die Rangliste der Junioren dominierten, wurden die Schützlinge von Trainer Eckhard Leue nunmehr von den „Großen“ auf den Boden der Realität zurückgeholt. „Der Unterschied ist schon krass, und ans Hinterherfahren muss man sich erst mal gewöhnen. Bei Start schaust du nach links und rechts und denkst, was geht denn hier ab“, gab sich Gebhardt nach der Lektion demütig.

Dabei schlug sich der Sechste der Junioren-WM im Zweiercanadier des Vorjahres als Zweiter (500 m) bzw. Dritter (1000 m) der B-Finals in Duisburg recht achtbar. Leue: „Felix hat sich der Herausforderung wie ein Mann gestellt und hatte echt Pech, die A-Finale ganz knapp verpasst zu haben.“ Die anderen beiden hätten sich dagegen unter Wert verkauft: „Sie haben gleich die Flinte ins Korn geworfen.“