Bösel demonstriert die Leichtigkeit des Seins

Leipzig l Einen Gürtel in der linken, einen in der rechten Hand und ein dritter um die Hüfte, dazu ein breites Siegerlächeln im Gesicht – SES-Boxer Dominic Bösel demonstrierte nach seinem historischen Triumphzug in Leipzig die Leichtigkeit des Seins. Um 1 Uhr am Sonntagmorgen hatte der frühe Vogel den Wurm gefangen – sprich, mit einem glanzvollen T.k.o-Sieg über den Finnen Sami Enbo verteidigte der 27-jährige Freiburger seine Interconti-Titel der WBO und WBA erfolgreich und sicherte sich dazu noch den vakanten Interconti-Gürtel der IBF: „Ich bin sehr zufrieden – mit dem Kampfverlauf, mit dem vorzeitigen Sieg und damit, als erster Boxer überhaupt drei Interconti-Titel anerkannter Verbände zu besitzen.“

Aufgrund Bösels Dominanz hatte der schweigsame Finne auch im Ring nicht viel zu sagen. Kurz vor Ende der sechsten Runde musste der bis dato in 14 Kämpfen ungeschlagene 29-Jährige erstmals in seiner Karriere die Erfahrung mit dem Ringboden machen. Bösel war in diesem Moment hellwach, setzte gnadenlos nach und vollendete seinen Matchplan: „Ich habe ihn ein paar Runden boxen lassen, hatte den Kampf jederzeit unter der Kontrolle. Inzwischen habe ich die Erfahrung, dass mich nichts mehr aus der Ruhe bringt. Ich wusste, irgendwann treffe ich ihn.“

Nach dem 24. Sieg im 24. Kampf sieht SES-Promoter Ulf Steinforth seinen Schützling „in der Weltspitze angekommen“. Auch Bösel fühlt sich reif für einen WM-Kampf: „Ich glaube fest daran, dass ich noch in diesem Jahr die Chance bekomme.“