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Magdeburger wollen am Sonnabend ein Zeichen für Toleranz und Weltoffenheit setzen Fünf Bühnen, 115 Gruppen: City wird zur Demokratie-Meile

Von Peter Ließmann 14.01.2010, 05:52

Zum zweiten Mal findet am kommenden Sonnabend, 16. Januar, eine Meile der Demokratie in Magdeburgs Innenstadt statt. Über einhundert teilnehmende Gruppen wollen damit ein Zeichen gegen den geplanten rechtsradikalen Aufmarsch anlässlich des 16. Januars 1945 setzen.

Magdeburg. Die Aktion ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. An der zweiten Meile der Demokratie nehmen 115 Gruppen von Organisationen, Vereinen, Parteien, Kirchen, Verbänden und Unternehmen teil. 117 Personen und Gruppen aus Politik, Kultur und Wirtschaft unterstützen mit ihrem Namen den Aufruf, am Sonnabend auf den Breiten Weg zu gehen und zu zeigen, dass Magdeburg bunt und nicht braun, weltoffen und nicht ausländerfeindlich, tolerant und nicht politisch radikal ist. Gestern, drei Tage vor der Aktion, die fast den kompletten Breiten Weg und den Alten Markt in Beschlag nehmen wird, stellten OB Lutz Trümper und das Bündnis gegen Rechts noch einmal die Beweggründe der Meile vor. Der 16. Januar sei für Magdeburg ein tragisches Datum, an dem seit 65 Jahren der Opfer des verheerenden Bombenangriffs von 1945 auf die Stadt gedacht werde. Das passiere am Mahnmal auf dem Westfriedhof, sagte Trümper. Seit einigen Jahren würde aber von rechtsradikalen Gruppen dieses Datum für ihre Zwecke missbraucht. " Sie wollen die Geschichte für sich neu deuten. " Damit " die Rechten den Anlass nicht auf den Kopf stellen ", habe sich die Meile der Demokratie entwickelt. Und Trümper lud die Magdeburger ein, trotz des Schnees in die Innenstadt zu kommen.

Michael Marquardt vom " Bündnis gegen Rechts " hob hervor, dass sich im Gegensatz zur ersten Meile der Demokratie vor einem Jahr einiges verändert habe. Zum einen habe sich die Zusammenarbeit mit der Stadt und deren Ämtern außerordentlich sehr gut entwickelt. Zum anderen freute sich Marquardt, dass sich die IG Innenstadt und deren Händler aktiv an der Veranstaltung beteiligen. " Das ist die Breite in der Öffentlichkeit, die wir mit der Meile der Demokratie anstreben ", sagte Michael Marquardt.

Von 12 Uhr bis 18 Uhr soll die Meile der Demokratie am Sonnabend stattfinden. Auf fünf Bühnen wird es dann ein umfangreiches Programm geben, das aus Informationen, Gesprächen, Vorträgen, viel Musik, Theater, Tanz, Kabarett und Show bestehen wird. Unter anderem werden Innenminister Holger Hövelmann, FCM-Präsident Volker Rehbold, Landesbischöfin Ilse Junkermann, Kabarettist Lars Johansen, Landtagspräsident Dieter Steinecke und die Rektoren der beiden Magdeburger Hochschulen erwartet. Die Stadtratsfraktionen gestalten Programme, die Stadtbibliothek wird zusammen mit dem Theater Magdeburg mit einer Aktion dabei sein und zahlreiche Bands geben ihre musikalischen Statements ab.

Um 12. 15 Uhr wird die Meile auf der Bühne der Landeszentrale für politische Bildung an der Goldschmiedebrücke von OB Trümper eröffnet, der gemeinsame Abschluss soll um 18 Uhr auf Bühne der Stadtratsfraktionen auf dem Alten Markt stattfinden.

Noch nicht geklärt ist, ob die Skater-Aktion " Rollen für die Demokratie " um 15 Uhr auf dem Alten Markt beginnen kann. " Wir werden das kurzfristig entscheiden müssen ", sagte Trümper. " Und vielleicht machen wir ja eine Ski-Langlauf-Aktion daraus ", kommentierte Ordnungsbeigeordneter Holger Platz die Situation.