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Wasserball: Nach drei Jahren Pause kämpft Daniel Bott um den Aufstieg Mit dem Anspruch des "Kraken"

Von Daniel Hübner 19.03.2011, 05:30

Magdeburg. Neulich gegen Leimen/Mannheim hat Daniel Bott seinem Namen wieder alle Ehre gemacht. Nach einem Pass seines Bruders Christopher tauchte der 32-Jährige im Rücken seines Gegenspielers aus der Tiefe der Elbeschwimmhalle auf und bugsierte mit Übersicht den Ball ins Netz. Der "Krake" haben sie ihn einst genannt, weil er so lange Arme hat, und weil er aus der Unmöglichkeit heraus ein Tor möglich machen kann.

So ein Mann hat ihnen bei der Wasserball-Union Magdeburg (WUM) gefehlt in der Vorsaison, als der Aufstieg gegen Würzburg verpasst wurde. Ein zweiter Center, der anders ist als Ilia Butikaschwili - ein zweiter Center überhaupt. Nach dreijähriger Pause ist er zurückgekommen, weil es die Mannschaft so wollte, weil es Bott so wollte. Aus beruflichen Gründen hatte er sich einst zurückgezogen. Beruflich hat er sich verändert, Bott arbeitet zwar weiterhin in Schichten für seinen Arbeitgeber, ist als Teamleiter allerdings nun weniger der körperlichen Belastung ausgesetzt.

Und nun ist der "Krake" wieder in der Situation, den schon einmal gefeierten Aufstieg in die 1. Bundesliga wiederholen zu können. Am kommenden Mittwoch beginnen die Playoffs um den Einzug in die Gruppe A gegen Bayer Uerdingen (19 Uhr, Elbeschwimmhalle). Verlernt hat er ja nichts in seiner Pause, für die Zweite (2. Liga) traf er 72-mal in der vergangenen Serie, auch wenn das kein Vergleich ist, sagt Bott. Der fehlt ihm auch etwas zu WUM von heute und gestern, aber er weiß: "Man ist mehr zusammengewachsen, und die Mannschaft hat mit Vlad Hagiu einen Trainer, der die passenden Worte findet."

Die fand Hagiu nach der Spandau-Niederlage im Januar im Pokal, und jede Schlappe gegen das beste deutsche Team findet Bott "unheimlich deprimierend". Der einstige SCM-Schwimmer, der mit 16 Jahren zum Wasserball gekommen war, sagt: "Man hat immer das Gefühl, wir haben das Spiel abgeschenkt, bevor es angeschwommen wurde. Aber wenn ich zu Hause spiele, will ich mein Bestes geben." Und er ist davon überzeugt, dass das Beste reicht, um sich in der Gruppe A oder sogar unter den ersten Vier etablieren zu können.

Dazu muss Uerdingen bezwungen werden. "Dass es nicht leicht wird, ist klar", sagt Bott, der jede frei Minute, die er nicht in sein Haus in Pömmelte investiert, mit seiner Freundin Peggy und seinen beiden Hunden verbringt. Schon aufgeregt? "Aus dem Alter bin ich raus", sagt er. Aber seinen Anspruch hat sich der "Krake" gewahrt - und der heißt Gruppe A.