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Bob: Fünf Medaillen krönen erstes WM-Wochenende / Machata und Florschütz zeitgleich zu Silber Bredau zieht den Hut vor seinem Chef: "Er kann‘s eben"

21.02.2011, 04:37

Christoph Langen hat seine Feuertaufe als Bob-Cheftrainer bestanden: Gleich am ersten Wochenende der Heim-WM in Königsee waren seine Kufencracks mit zweimal Gold und dreimal Silber in der Erfolgsspur. "Mehr war angesichts der Umstände nicht drin", jubelte auch der gebürtige Burger Andreas Bredau. Der in Halle trainierende Anschieber saß im Schlitten von Manuel Machata, der den "Playboy-Zweierbob" trotz Handicaps auf Rang zwei fuhr – zeitgleich mit Thomas Florschütz.

Königssee/Magdeburg. (dpa/jb). Nach dem WM-Triumph von Cathleen Martini und dem Doppelsieg im nichtolympischen Team-Wettbewerb ging nur bei Geburtstagskind Florschütz (33) die Rechnung nicht ganz auf. Wie schon bei den WM 2008 und 2009 reichte es nur zu Silber. Wenigstens hat der Olympia-Zweite aus Riesa eine "goldige" Zukunft vor sich. Im April heiratet er seine Freundin Diane.

Der Sieg ging wie schon bei der EM im Januar in Winterberg an den Russen Alexander Subkow, der vom Weltmeister im Armdrücken – Alexej Wojewoda – angeschoben wurde. Nach vier Läufen hatte Florschütz am Sonntag 18/100 Sekunden Rückstand auf Subkow. Zeitgleich mit Florschütz raste Machata vor den Augen von IOC-Mitglied Fürst Albert von Monaco ebenfalls noch auf den Silberrang und holte damit seine erste WM-Medaille. "Mir war ja vorher bewusst, dass es im Zweierbob eine enge Kiste wird. Doch im Sport muss man sich immer hohe Ziele stellen. Die Jungs haben ja keineswegs enttäuscht", sagte der siebenmalige Weltmeister Langen.

Vollauf zufrieden war dagegen Andreas Bredau. "Vizeweltmeister, das klingt riesig, damit hatten wir nach den durchwachsenen Trainingsläufen nicht gerechnet. Zumal Manuel auch noch mit Adduktoren-Problemen zu kämpfen hatte und wir am Start nicht so konnten, wie wir wollten. Nach dem ersten Lauf hat er sich sogar bei mir dafür entschuldigt. Aber so ist er ...", wusste der 26-Jährige, wem die Ehre vor allem gebührte. "Hut ab, er kann‘s halt und hat mit vier Superfahrten das Handicap wettgemacht. Jetzt hat Manu fünf Tage Ruhe, und dann greifen wir im Vierer an. Wir wollen unserer Favoritenrolle gerecht werden", richtete Bredau, der per SMS Grüße und Glückwünsche aus der Heimat erhalten hatte ("Meine Großeltern und mein Vater haben mir daheim in Burg die Daumen gedrückt.") den Blick bereits auf das kommende Wochenende.

Ihren Titel-Fluch besiegen konnte Cathleen Martini, die nach ihrem Sturz bei den Vancouver-Spielen mental am Boden lag. Nach ihrem ersten WM-Titel im Einzelwettbwerb flossen die Tränen. "Nach einer verrückten Saison mit vielen Rückschlägen wollte ich endlich wieder schnell fahren und habe im Bob wieder auf meinen Hintern gehört, auf mein Popometer", so die Sächsin, nachdem sie mit Anschieberin Romy Logsch die Amerikanerinnen Shauna Rohbock/Valerie Fleming sowie die kanadischen Olympiasiegerinnen Kaillie Humphries/Heather Moyse auf die Plätze verwiesen hatte.