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Champions-League-Finale erstmals in Thüringen Zerbster Kegler: Das ist kein Heimvorteil

23.02.2011, 04:36

Von Klaus Renner

Magdeburg. Champions League in Bad Langensalza. Wenn schon nicht im Fußball, so freut sich das 18 000-Einwohner-Städtchen am Ostrand des Hainich, wo ein Kegel-Zweitbundesligist beheimatet ist, doch auf die acht besten Vertretungen – je vier Männer- und Frauenteams – im Classic-Kegeln.

Zum fünften Mal in Folge ist am 2. und 3. April mit Titelverteidiger Rot-Weiß Zerbst Sachsen-Anhalts Mannschaft des Jahres im illustren Weltklassefeld dabei. Allein die erneute Qualifikation für die Endrunde der besten vier unterstreicht die jahrelange Kontinuität der Nuthestädter, die im Thüringischen als Favorit gehandelt werden. "Das ist schon etwas ganz Besonderes und bestätigt unsere Weltklasse", schätzt der Zerbster Vereinsvorsitzende Lothar Müller die Situation ein.

Müller will von einem möglichen Heimvorteil nichts wissen: "Wir kennen die Bahnen nicht, denn sie wurden erst im vergangenen Jahr in Betrieb genommen. Und weil wir auf hochmodernen, sogenannten Plattenbahnen spielen, haben alle die gleichen Chancen." Rein gar nichts hält der 57-Jährige davon, im Vorfeld in Bad Langensalza zu trainieren: "Man muss die Bahnen einfach beherrschen. Wer vorher dort trainiert, blockiert sich nur den Kopf, je nachdem, ob es läuft oder nicht."

Die Zerbster werden im Final-Four-Turnier den Auftakt vollziehen. Im ersten der beiden Halbfinals treffen die Timo Hoffmann und Co. auf den ungarischen Vertreter Ferroep Szeged. Das zweite Halbfinale lautet Weltpokalsieger Podbrezova (Slowakei/mit dem ehemaligen Zerbster Ivan Cech) gegen den Weltcup-Zweiten Zadar (Kroatien/mit dem Ex-Zerbster Boris Benedik).

Zerbst verbindet relativ gute Erinnerungen an die Ungarn, gegen die sie im Weltpokal-Finale 2009 knapp die Nase vorn hatten. "Szeged ist eine ganz große Nummer. Da wird wohl die Tagesform entscheiden", hält der Zerbster Vereins-Chef den Ball bewusst flach. Müller erachtet es jedoch als Vorteil, dass sein Team "noch im Saft der Punktspiele steht und alle gut beeinander" sind. Allein die Qualifikation schätzt er als "tolle Leistung" ein. Der Finaleinzug dürfte "nur bei vollster Konzentration" möglich sein.

Zwei vorteilhafte Umstände macht Lothar Müller dennoch aus: "Bad Langensalza ist fast so etwas wie ein Stück Heimat für uns. Zum anderen sparen wir mindestens die Hälfte der Kosten, die uns bei einer Reise auf den Balkan entstanden wären."