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Weltklasse am Sonnabend in Halle / Wierig hat Norm bereits geschafft Auch Kleinert und Terlecki werfen Auge auf die WM-Norm

18.05.2011, 04:30

Von Janette Beck

Halle. Am kommenden Sonnabend wird Halle einmal mehr zum Mekka für Leichtathleten mit Gardemaßen und Bärenkräften. Zum 37. Mal locken die Halleschen Werfertage die nationalen und internationalen Stars der Wurf- und Stoßszene auf die Anlage in Halle-Brandberge – und mit den Kugelstoßerinnen Na- dine Kleinert und Josephine Terlecki sowie Diskus-Ass Martin Wierig gehen auch drei Magdeburger mit großen Ambitionen an den Start. Schließlich ist das Werfermeeting in der Saalestadt vom Verband offiziell als Wettkampf ausgeschrieben, bei dem man die Norm für die Weltmeisterschaften in Südkorea (27. August bis 4. September) erzielen kann.

Die SCM-Athleten sind dazu nicht nur in der Lage. Wierig hat es bereits geschafft. Während Deutschlands derzeit beste Kugelstoßerin Kleinert im Rahmen des USA-Trainingslager mit 19,15 Meter (WM-Norm: 18,50 Meter) einen Einstand nach Maß feierte, warf Wierig den Diskus bei seiner Saison-Premiere in Schönebeck auf erstklassige 65,79 Meter und erreichte damit erstmals die WM-Norm (65,00 Meter), allerdings inoffiziell. Am Wochenende in Wiesbaden bestätigte er seine Leistung und übertraf auch offiziell die erforderliche Weite mit 65,15 Metern.

Anders als im Vorjahr, als sie erst im letzten Versuch mit 19,08 Metern den Sieg in Halle klarmachen konnte, hat Vizeweltmeisterin Kleinert in diesem Jahr wohl kaum ernsthafte Konkurrenz zu befürchten – vorausgesetzt, sie konnte ihre Früh-Form konservieren, und es "zwickt nicht wieder irgendwo, was in meinem Alter nicht ganz auszuschließen ist", so die mittlerweile 35-Jährige. Zudem kann Kleinert bei der aufstrebenden Team- und Trainingskollegin "eine Top-Weite herauskitzeln".

Konkurrenz, die sich richtig gewaschen hat, erwartet derweil Wierig. Der EM-Siebte des Vorjahres trifft in Halle u.a. auch Diskus-"King" Robert Harting, der wiederum im Duell der Weltmeister Virgilius Alekna herausfordert. Beide liegen mit ihren bisher erzielten Weiten eng bei- einander. Der Berliner schleuderte die Scheibe zuletzt in Wiesbaden auf 66,92 Meter. Der Litauer Alekna warf vor kurzem beim Diamond-League-Meeting in Doha einen Meter weniger.

Eine "ansprechende Visitenkarte" abgeben will Lokalmatadorin Nadine Müller, die von starken internationalen Gegnerinnen gefordert wird. Allen voran hofft die Siegerin der letzten Werfertage, Li Yanfeng (62,98 m), auf einen erneuten Coup. Doch auch mit Olesya Korotkova (Russland), die im April die Europäische Winterwurf-Challenge in Sofia gewann, ist zu rechnen.

Im Speerwurf geht Vize-Europameister Mathias de Zordo an den Start, er stieg in Doha mit sehr guten 82,45 Meter in die Saison ein und muss sich u.a. mit Mark Frank auseinandersetzen. Der Rostocker hat bereits beachtliche 81,60 Meter zu stehen. Bei den Frauen sind mit Europameisterin Linda Stahl, Silbermedaillengewinnerin Christina Obergföll und der EM-Vierten Katharina Molitor die deutsche Top-Drei am Start.

Ebenfalls sehen lassen kann sich das Teilnehmerfeld im Kugelstoßen der Männer, denn mit Ralf Bartels und David Storl sind die beiden Erstplatzierten der vergangenen Hallen-EM in Paris am Start. Die beiden Deutschen treffen auf Dylan Armstrong, der vor einigen Tagen den von ihm gehaltenen kanadischen Rekord auf 21,72 m steigern konnte.

Top-Weiten verspricht auch der Hammerwurf-Wettkampf der Frauen, denn mit Europameisterin Betty Heidler und Kathrin Klaas, die ihre Bestleistung in diesem Jahr auf 74,53 Meter verbessern konnte, sind zwei Weltklasse-Athletinnen aus Deutschland am Start.