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Neuer Modus in der Gewichtheber-Bundesliga / Samswegen mit Chemnitz, Berliner TSC und Neuhardenberg in einer Gruppe Kommen bald die Fans in Scharen?

Von Klaus Renner 25.05.2011, 06:34

Gewichtheben in Samswegen – das ist weit mehr als nur Sport. Für die 1700-Einwohner-Gemeinde vor den Toren Wolmirstedts bedeuten die Bundesliga-Wettkämpfe stets kleine Volksfeste. Zweimal konnten sich die "Bördekräne" bereits mit dem deutschen Meistertitel schmücken. Der Weltverband verlieh dem Ort nicht umsonst den Titel "Stärkstes Dorf der Welt".

Samswegen. Eine Ausstellung mit mehr als 1000 Schwarz-Weiß-Passbildern belegt: Seit Bestehen der Gewichtheber-Abteilung 1970 gab es in Samswegen bis zur Wende kaum einen Jungen, der sich nicht zumindest probeweise mit dem Hantelsport beschäftigt hat. Otto Haase, heute Ehrenmitglied und vor 41 Jahren Begründer des Sports mit dem kalten Eisen, hatte im Archiv gekramt und zum 40. Jubiläum eine vielbeachtete Ausstellung zusammengetragen.

Doch das ist Geschichte. Als Zweiter der Bundesliga-Nordstaffel haben sich die Stemmer des SSV 1884 Samswegen für die Ende September startende nun nur noch zweigleisige Eliteliga qualifiziert. In ihrer Gruppe müssen sich die Männer mit den stahlharten Muskeln dann mit Vorjahresfinalist AC Neuhardenberg, Vizemeister Berliner TSC und dem Aushängeschild des deutschen Mannschaftsgewichthebens, dem Chemnitzer AC, ins Benehmen setzen.

"Eine knallharte Gruppe", weiß denn auch Samswegens Sportlicher Leiter Wolfgang Weber. Der neue Modus legt fest, dass das der Erste dieser Staffel das Bundesliga-Finale im kommenden Jahr ausrichten wird. Den künftigen Dreikampf werden der Süd-Gruppensieger sowie der dann zweitbeste Vorrundenzweite komplettieren. Auch Samswegens Mannschaftsleiter Lutz Witzel ist sich sicher: "Wir werden es in der neuen Saison nur mit hochkarätigen Gegnern zu tun haben, so dass wir immer am Limit heben müssen."

Auch wenn aus finanziellen Erwägungen kein fünftes Team die etatmäßige Fünfergruppe vervollständigen wollte, zuletzt Blau-Weiß Schwedt und der TSV Stralsund dem Verband eine Absage erteilten, bedeutet die neue Konstellation mit nur drei Heim-Auftritten für die Fans stets hochklassiges Gewichtheben – eine erfreuliche Hoffnung, hatten sich in den zurückliegenden zwei Jahren die einstigen Zuschauerzahlen in Samswegen doch annährend halbiert. "Unsere Fans sind nun einmal unser Hauptsponsor. Und mit drei Veranstaltungen, in denen Mannschaften jeweils auf annähernd gleichem Niveau aufeinandertreffen, bin ich sicher, dass wir künftig wieder mit einem vollen Haus bei unseren Heimwettkämpfen rechnen können", meint Samswegens Fördervereins-Vize Siegfried Bärhold.