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Golf, US-Masters : Woods reumütig und dankbar für Unterstützung der Fans "Zahmer Tiger" bei seiner Rückkehr wie runderneuert: Nichts ist mehr wie es war

07.04.2010, 04:52

Augusta ( dpa ). Tiger Woods hat sein Lächeln wiedergefunden : Erleichtert über die vielen " Welcome back Tiger " Schilder am Rande der Fairways in Augusta, winkte der reumütige Superstar nach seiner Trainingsrunde in die Menge, suchte Augenkontakt mit den Fans und schrieb geduldig Autogramme. " Der Empfang und die Unterstützung waren einfach umwerfend, wirklich. Die Menschen sind über die Jahre hier extrem respektvoll mit mir umgegangen. Aber heute hat das mein Herz ganz besonders stark berührt ", bekannte Woods Stunden später im Blitzlichtgewitter vor einer ausgesuchten Medienschar von 207 Reportern und unzähligen Kameras im überfüllten Mediacenter, " und es war unglaublich, wie viel Schulterklopfen ich von den Golf-Kumpels bekommen habe. Ich bin wirklich total überrascht, wie warmherzig ich akzeptiert worden bin.

Die Stille vor dem Sturm war gespenstisch, als Woods aus der selbst gewählten fünfmonatigen Abgeschiedenheit beim US-Masters in Augusta in die Golfszene zurückkehrte. Seine Nervosität war greifbar. Versteckt hinter Azaleen und Pinien, bereitete sich der 34-jährige Kalifornier auf sein Comeback vor.

Der viermalige Masterssieger ging am Ostermontag zuerst nur mit seinem " Buddy " Fred Couples über den Platz. Hunderte Fans hatten den Weg zum ersten Abschlag kommentarlos freigemacht. Es war fast wie immer bei seinen bisher 14 Masterstarts seit 1997, aber als er den ersten Ball gleich in den Wald schlug, wandelte sich der sonst nach Fehlschlägen oft Gift und Galle spuckende Star zum lammfrommen Tiger. Von seinem berühmt-berüchtigten Tunnelblick als Zeichen höchster Konzentration und Unnahbarkeit war kaum etwas zu sehen.

Woods bedankte sich stattdessen für die Aufmunterungen an diesem Tag häufig mit einem hörbaren " Thank you ". " Dafür, dass ich die Fans fürchterlich behandelt habe, war das ein Supergefühl ", gab der erste Sport-Milliardär hinterher zu. Fünf Monate hatte er hinter sich gelassen, in denen wegen seiner selbstbezichtigten Sexsucht alles über dem Familienvater, seinen zwei Kindern und seiner Ehefrau Elin Nordegren zusammengebrochen war. Dabei wurde das Image des vermeintlichen Saubermanns zerstört. Jetzt richtet sich sein Blick nach vorn : " Meine Therapie hat mir gutgetan und mir Werte meiner Familie, Frau und Kinder bewusst gemacht. Aber jetzt bin ich topfit. "