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Champions League: Torschütze zum 1:0 lobt Charakter der Mannschaft Hoeneß stolz: Robben & Co. versetzen auch zu zehnt Berge

23.04.2010, 05:18

Olé Arjen Robben, o je Franck Ribéry – Bayerns Topstars lieferten das irre Kontrastprogramm beim halben Sturmlauf der verschworenen Münchner Siegertypen ins Champions-League-Endspiel. "Wir haben so gespielt, wie eine Final-Mannschaft spielen muss", schwärmte Bayern-Präsident Uli Hoeneß nach einem Fußball-Abend mit großen Emotionen, gefeierten und gestürzten Helden sowie einem verdienten Verlierer Olympique Lyon.

München (dpa). "Ich denke, dass wir wieder ganz Europa gezeigt haben, wie stark wir sind", erklärte Trainer Louis van Gaal, der beim 1:0-Sieg im Halbfinal-Hinspiel auf sich ständig verändernde Spielsituationen immer wieder optimale Lösungen fand.

Kunstschütze Robben hatte mit seinem goldenen linken Fuß das Tor zum Finale weit geöffnet. "Ich will noch nicht von Madrid reden", wiegelte der Matchwinner ab, der in der 69. Minute mit seinem von Müllers Haarspitzen abgefälschten Distanzschuss das Stadion erbeben ließ. "Wir können noch einen heißen Abend in Lyon erwarten", warnte er nach seinem 20. Tor im 31. Pflichtspiel.

Der 24-Millionen-Euro-Supermann wollte schon in Spiel eins alles klarmachen – aber van Gaal ließ ihn nicht. Wütend stapfte der Holländer nach seiner Auswechslung (85.) vom Rasen und erhielt noch am Spielfeldrand einen Rüffel seines Trainers und Landsmannes ("er muss das schlucken"). Der bis zum kahlen Schädel mit Adrenalin vollgepumpte Robben hatte in sich "das Gefühl" verspürt, "noch ein Tor schießen zu können" gegen einen Gegner, der sich müde von der langen Busanreise nach München nur noch über den Platz schleppte.

1:0 war vorher das Wunschergebnis von van Gaal gewesen, der nach dem Platzverweis "nicht gedacht hatte, dass wir 1:0 gewinnen würden". Die 37. Minute, als Ribéry bei seinem schmerzhaften Tritt gegen Lisandro Lopez "zu lang auf dem Fuß des Gegenspielers stand", wie van Gaal die Szene beschrieb, war ein Schock, den die Bayern aber toll wegsteckten. "Auch mit zehn gegen elf waren wir dominant", sagte van Gaal über die Phase bis zum Feldverweis für Toulalan (54.), der sich binnen drei Minuten zwei Gelbe Karten einhandelte. "Das Spiel hätte einen anderen Verlauf nehmen können, wenn wir in Überzahl geblieben wären", haderte Olympique-Coach Claude Puel mit Tölpel Toulalan. "Es wird schwer, das 0:1 umzubiegen", stöhnte Puel.

Zumal die Bayern bei ihren "Triple-Schritten" zu drei Trophäen (Meisterschale, Pokal, Champions League) scheinbar nicht aufzuhalten sind. "Wir haben eine Mannschaft mit einem starken Charakter. Alle mussten nach der Roten Karte noch 20 Prozent mehr geben", so Robben. Das Team könne "Berge versetzen", jauchzte Hoeneß: "Ich bewundere die wahnsinnige Energieleistung. Man kann stolz sein auf diese Mannschaft, was sie leistet seit Wochen, ist überragend."