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Fußball-Verbandstag Rechtsanwalt aus Möckern nach Kampfabstimmung für die nächsten vier Jahre neuer Präsident in Sachsen-Anhalt Nach dem Votum für Bugar verlässt Georg vorzeitig die Veranstaltung

Von Uwe Tiedemann 29.10.2012, 02:23

Magdeburg l Als das Abstimmungsergebnis bekanntgegeben und Erwin Bugar am Sonnabendmittag zum neuen Präsidenten des Fußball-Verbandes Sachsen-Anhalt (FSA) gewählt worden war, stand der gestürzte Amtsinhaber Werner Georg auf, gratulierte seinem Herausforderer kurz zum Sieg - und verließ abrupt die Veranstaltung im Magdeburger Ramada-Hotel. Ein unschöner, ein unrühmlicher Abgang.

Der Stachel der Enttäuschung bei Georg, der von einer schon sehr lange vorbereiteten Parallel-Kandidatur sprach, saß nach der ersten Kampfabstimmung in der Geschichte des FSA überhaupt tief, sehr tief sogar. Der 62-Jährige aus Braunsbedra hatte bereits im Vorfeld angekündigt, im Falle einer Niederlage sämtliche Posten niederzulegen, sich also auch aus dem NOFV zurückzuziehen.

Bugar bedankte sich für das Vertrauen, bat um Rückhalt auch aus den Reihen, die ihn nicht gewählt hatten, kündigte an, seine "ganze Kraft für den FSA in den nächsten vier Jahren einzubringen", wollte sich aber konkret noch nicht äußern. "Ich will versuchen, den Fußball weiter nach vorne zu bringen. Dabei muss der Verband wieder mehr Dienstleister für die Vereine werden", sagte der 60-jährige Rechtsanwalt aus Möckern bei Burg, vermied dabei aber jegliche Kritik an Georg, sondern sprach von einem konsequenten Schritt, der zu respektieren sei.

Als erstes will sich Bugar nun mit dem neuen Präsidium zusammensetzen, auch um sich näher kennenzulernen.

Über das am Ende doch recht deutliche Ergebnis von 53:43 - 97 Delegierte hatten ihre Stimme abgegeben - zeigte sich Bugar leicht verwundert: "Ich hatte gedacht, dass es enger wird."

Doch nicht nur um das Amt des Chefsessels hatte es eine Kampfkandidatur gegeben, sondern auch um die Positionen des 1. und 2. Vize-Präsidenten (für Rechts- und Satzungsfragen bzw. Spiel- und Schiedsrichterwesen). Erster "Vize" ist nunmehr Matthias Albrecht aus Tangermünde, bislang Vorsitzender des Sportgerichts. Auf den 35-Jährigen entfielen 64 Stimmen, auf Gegenkandidat Jens Prinzing (Vorsitzender des KFV Saalekreis) 29. Wesentlich knapper fiel das andere Ergebnis aus. Hier setzte sich Mario Pinkert (Präsident des KFV Anhalt) gegen Amtsinhaber Jörg Bihl-meyer (Chef des KFV Anhalt-Bitterfeld) mit 44:43 durch.

Die bisherigen Mitglieder des Präsidiums wurden bestätigt: Elfie Wuttke (Vize-Präsidentin Frauen- und Mädchenfußball). Lothar Bornkessel (Vize-Präsident Ehrenamt, Prävention und sozial- und gesellschaftliche Aufgaben) sowie Frank Rüdrich (Schatzmeister).

Zurück zum Präsidenten-Duell: Bei einer Wiederwahl Georgs hätte sich Bugar, wie er betonte, erneut als 1. "Vize" beworben und sich damit die gleiche Konstellation wie bisher ergeben. Somit wäre das Konfliktpotenzial vermutlich noch größer geworden. Nun dürfte mehr Ruhe einkehren, nachdem einer der "Streithähne" das Handtuch geworfen hat.

FSA-Pressesprecher Volkmar Laube verstand indes die Aufregung im Vorfeld nicht so ganz: "Es ist doch ein legitimer demokratischer Vorgang, wenn sich zwei Kandidaten um ein Amt bewerben. Früher war es eher langweilig wie auf einem SED-Parteitag. Da haben alle für Heinz Marciniak (FSA-Präsident vor Georg/d. Red.) nur die Hand gehoben ..."