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Boxen Krasniqi muss liefern

SES-Profi fordert den WBA-Interconti-Champion Jürgen Doberstein heraus. Robert Stieglitz wird indes Papa und steht von einem Titelkampf.

Von Janette Beck 16.06.2016, 01:01

Magdeburg/Saarbrücken l High Noon für SES-Boxer Robin Krasniqi: Am 15. Juli in Saarbrücken wird sich für den Ex-Europameister im Halbschwergewicht entscheiden, wohin die Reise in der neuen Gewichtsklasse Supermittel weitergeht. Der 29-jährige Münchner, der in seiner Karriere unter der Flagge des Magdeburger Boxstalls zwei WM-Chancen nicht nutzen konnte, fordert in seinem 50. Profikampf WBA-Interconti-Champion und Lokalmatador Jürgen Doberstein heraus. Die Veranstaltung in der Saarlandhalle (live auf ran.de und tags darauf bei Sat.1) ist eine Kooperation von SES-Boxing und der Doberstein-Promotion.

SES-Promoter Ulf Steinforth redet nicht um den heißen Brei herum und macht Druck: „Es ist ein Schlüsselkampf. Nach zwei verpatzten WM-Kämpfen wird es Zeit, dass Robin liefert.“ Der Schützling von Dirk Dzemski habe sein Potenzial bislang nie zu 100 Prozent im Ring umsetzen können. „Aber im Supermittel werden nach dem Verlust des WM-Titels von Arthur Abraham die Karten unter den Kronprinzen in Deutschland neu gemischt. Vielleicht ist Robins Gewichtsklassen-Wechsel letztlich ein genialer Schachzug zur rechten Zeit“, hofft Steinforth. Hintergrund: Der Sieger des Duells zwischen Doberstein als Nummer 15 der WBO-Weltrangliste und Krasniqi (Nummer 5) erhält nicht nur den vakanten WBO-Interconti-Gürtel, sondern es lockt auch die Chance auf einen baldigen WM-Kampf.

Während Steinforth („Die Chancen stehen 50:50“) und auch Doberstein („Nur der liebe Gott weiß, wie dieser Kampf ausgeht“) ein Duell auf Augenhöhe erwarten, setzt Krasniqi auf seine Erfahrung von 49 Kämpfen (Doberstein 23): „Ich habe mich auf den Kampfstil meines Gegners eingestellt: Er ist ein Marathonläufer. Aber auch ich weiß, was ich kann. Ich habe hart gearbeitet, werde liefern und den Kampf gewinnen.“

Einer, der am 15. Juli besonders fest die Daumen drückt, ist Robert Stieglitz. Der Ex-Weltmeister im Supermittelgewicht, der im vollen Training steht, wünscht seinem Stallkollegen „natürliche einen Sieg. Denn dann ist Robin auf dem besten Weg, den WM-Gürtel, der lange Zeit mir gehörte, nach Magdeburg zurückzuholen.“

Dass sich jüngsten Gerüchten zufolge auch für ihn selbst nach seinem Wechsel ins Halbschwergewicht die Tür zu einem Titelkampf öffnet – Stieglitz wird als offizieller Herausforderer von EBU-Champion Mehdi Amar aus Frankreich gehandelt, bis zum 13. Juli sollen sich die Managements auf einen Termin und Kampfort einigen – wollte der 34-Jährige gestern nicht bestätigen. Wohl aber den Buschfunk, dass er und seine Freundin Anna Ostertag im September Nachwuchs erwarten: „Ja, das stimmt, ich werde zum zweiten Mal Vater und bin sehr, sehr glücklich. Es wird ein Mädchen.“