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Boxen Stieglitz ist das Zugpferd

Robert Stieglitz ist das Zugpferd für den SES-Kampfabend in der Getec-Arena. Auch vier Boxer aus dem „Team Deutschland“ steigen in den Ring.

Von Thomas Juschus 10.11.2016, 00:01

Magdeburg l Erst als Robert Stieglitz kurz vor 17 Uhr in den provisorischen Boxring im Magdeburger Börde-Park stieg, um noch etwas Werbung für seinen EM-Kampf im Halbschwergewicht gegen den Franzosen Mehdi Amar (Getec-Arena, Sonnabend, live im MDR ab 22.30 Uhr) zu machen, brandete etwas Applaus auf. Zwischen einem Besuch im Eiscafé Venezia und den Feierabend-Einkäufen legten die Besucher einen Halt am Ring ein und schauten Stieglitz und Trainer Dirk Dzemski bei einigen Trainingsschlägen zu.

Titelverteidiger Mehdi Amar war da schon wieder weg. Der Franzose, der schon ohne seinen Gürtel nach Magdeburg gereist war und sich deshalb den Unmut des SES-Lagers zugezogen hatte, ließ sich erst zweimal in den Ring bitten, tänzelte dann nur kurz durch das Quadrat, gab ein Interview und war auch schon wieder verschwunden. Fast ohne Applaus.

„Viel hat er nicht gezeigt“, sagte Stieglitz. Der 35-jährige Magdeburger, seit 15 Jahren in den Box-Arenen dieser Welt unterwegs, betonte erneut, wie sehr er sich freue, in seinem Wohnzimmer zu kämpfen. „Ich bin hier zu Hause“, ließ Stieglitz wissen, der sich bei seinem Heimkampf großer Unterstützung sicher sein darf. Von den Rängen, die Halle wird wohl ausverkauft sein. Und von SES sowieso. Das Team erschien jedenfalls schon mal in neuen blau-weißen Trainingsanzügen mit dem Logo „Team Stieglitz – Alle für einen“.

Unter die Unterstützer reihen sich natürlich auch Adam Deines, Philipp Nsingi, Domenic von Chrzanowski und Jurgen Uldedaj ein. Das Quartett aus dem SES-Nachwuchsprogramm „Team Deutschland“ boxt aber auch selber, bestreitet gegen Kämpfer aus Tschechien oder Ungarn das Vorprogramm. Deines, Nsingi, von Chrzanowski und Uldedaj bilden die nächste Generation im Boxstall und sollen in Magdeburg den nächsten Schritt auf der Karriereleiter gehen. „Alle haben gute Möglichkeiten, sich bei uns zu entwickeln“, sagte Ulf Steinforth, der sicher nur zu gern einen neuen Stieglitz in seinem Stall hätte.

Besonders gespannt dürfte der rührige Promoter auf die Kämpfe von Deines und von Chrzanowski blicken, die zuletzt aufgrund von Operationen etwas länger pausieren mussten. Gelingt ihnen siegreich die Rückkehr in den Ring, dürfte beiden deutlich größerer Applaus als im Börde-Park sicher sein.