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Handball Was lange währt, wird gut ...

Die Ex-Magdeburgerin Antje Lauenroth feiert mit 29 Jahren erst den Meistertitel und dann ihr siegreiches Debüt in der A-Nationalmannschaft.

Von Janette Beck 11.06.2017, 01:01

Magdeburg/Aarhus l Vor ein paar Tagen noch mit der Meisterschale in der Hand, dann beim DHB-Lehrgang der „Biegler-Ladies“ in Aschersleben, am Donnerstag in Aarhus mit den DHB-Frauen gegen Dänemark auf Torejagd (22:17) und am gestrigen Freitag das volle Verwöhnprogramm daheim bei den Eltern in Weferlingen – Antje Lauenroth führt momentan ein sehr bewegtes Handballer-Leben. Das Besondere daran: Erst im „hohen Alter“ hat ihre Karriere Fahrt aufgenommen. „Aber lieber spät als nie - oder?“, nimmt es die frischgebackene Meisterin mit Humor, dass sie sehr geduldig sein und erst 29 Lenze zählen musste, um ihr allererstes A-Länderspiel zu bestreiten.

Dass sie bei ihrem Debüt „nur“ für zweieinhalb Minuten kurz vor der Halbzeit ran durfte, ist für die 1,70 Meter große Kreisläuferin kein Grund zum Traurigsein: „Ich bin echt dankbar für jede einzelne Sekunde auf dem Spielfeld. Ich freue mich, dass unser Trainer Michael Biegler zufrieden war, wie ich die Aufgabe, die er mir gestellt hat, gelöst habe. Was will ich mehr?!“

Eigentlich ist das DHB-Trikot der gebürtigen Haldensleberin, die das Handball-ABC beim MTV Weferlingen erlernte, später das Magdeburger Sportgymnasium besuchte und von 2001 bis 2006 für den HSC 2000 auflief, gar nicht so fremd: 50 Spiele mit der DHB-Auswahl der U20 hat sie bestritten und 2008 in Mazedonien sogar den WM-Titel gewonnen.

Schon damals spielte die Handballerin aus der Börde für die HSG Bensheim/Auerbach. Dem Zweitligaverein blieb die Polizeikommissarin fast zehn Jahre treu. Der Wechsel im Sommer 2015 zum Erstligisten SG BBM Bietigheim kam spät, aber er erwies sich als goldrichtig. Bereits in der zweiten Saison gelang mit dem Team von Trainer Martin Albertsen der Durchmarsch: Bietigheim wurde heuer mit 52:0 Punkten (!) Meister und Lauenroth fand sich sogar in der von der Handballwoche gekürten „Mannschaft der Saison“ wieder – „eine Wahnsinns-Ehre für mich“, sagt sie. Die „Krönung eines traumhaften Jahres“ wäre für die einsatzfreudige Spielerin, deren Stärken in der Abwehr und im Tempogegenstoß liegen, die Heim-WM im Dezember aktiv im Nationaltrikot mitzuerleben: „Realistisch gesehen, sind die Chancen eher gering, aber warten wir‘s ab.“ Recht so, „Laui“: Was lange währt, wird gut ...