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Kanu  SCM-Asse gehen beim Heimspiel leer aus

Trotz verlorener Wettkämpfe war die Stimmung beim 22. Kanu-Sprintcup des SC Magdeburg ausgelassen.

Von Janette Beck 24.07.2017, 01:01

Magdeburg l Die Organisatoren des 22. Kanu-Sprintcups hatten das Glück der Tüchtigen: Pünktlich, als am Sonnabend um 15 Uhr der Startschuss zur Traditions-Veranstaltung des SC Magdeburg fiel, schob „Klärchen“ die letzten Regenwolken beiseite, um bei Sonnenschein, 26 Grad und Windstille für ideale Bedingungen zu sorgen.

Belohnt wurden die rund 1000 Zuschauer an der Zollelbe mit hochklassigen Starterfeldern, vor allem in der Leistungsklasse bei den Herren, und spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen. Einziger Wermutstropfen: Die rührigen Gastgeber gingen diesmal in der Leistungsklasse komplett leer aus, stattdessen waren die Potsdamer das Maß der Dinge.

Den Sieg bei den Kajak-Herren fuhr „Edelsprinter“ Timo Haseleu ein, bei den Damen gewann Tabea Medert und im Canadier-Einer hatte Stefan Kiraj die Nase vorn. Viele Rennen entschieden sich aufgrund der Kürze (wegen Niedrigwassers von nur 80 Zentimetern konnten nur 100 Meter gefahren werden) mit den letzten ein, zwei Schlägen. Zweimal musste sogar das Zielfoto entscheiden. Olympiasieger wie Sebastian Brendel, Marcus Groß oder Tom Liebscher blieben da schon mal auf der Strecke.

Am Ende strahlte das Trio vom KC Potsdam mit der Abendsonne um die Wette. Wofür wohl auch der Umschlag sorgte, den alle drei bei der Siegerehrung in die Hand gedrückt bekamen. „Für uns Kanuten ist das schon eine Menge Geld. Natürlich nimmt man das gerne mit“, bekannte Kiraj, ohne Summen zu nennen. „Obwohl ich denke, dass ein Start hier auch ohne Antrittsgeld oder Siegprämie reizvoll ist. Die Veranstaltung ist top organisiert, die Stimmung toll und die Strecke angenehm kurz“, grinste Kiraj. Und der diesjährige Gewinner des Jürgen-Harbke-Wanderpokals weiß, wovon er spricht: Für den 28-Jährigen war es bereits sein zehnter Start. „Und bestimmt noch nicht der letzte.“

Für den frischgebackenen C2-Europameister und Lokalmatador Yul Oeltze war der Wettkampf indes früh zu Ende. Der 23-Jährige hatte es im Vorlauf ausgerechnet mit seinem Gold-Zweier-Partner Peter Kretschmer (Leipzig) zu tun und musste sich im Ziel um eine viertel Bootslänge geschlagen geben. „Damit kann ich leben. Es war kein gutes Rennen von mir.“ Schade fand Oeltze, dass nur wenige Aktive aus den anderen Sportarten dabei waren. „Dabei war es doch das Sommerfest unseres Vereins. Ich hätte gern mal wieder mit den Handballern oder den Leichtathleten gequatscht.“

Die beste Einzel-Platzierung für den SCM fuhr die im Finale nur hauchdünn geschlagene Julia Hergert bei den Kajak-Frauen ein. Im Einer-Canadier zog Michael Müller sowohl im Vorlauf als auch im kleinen Finale knapp den Kürzeren und wurde undankbarer Vierter.

Einen Sieg der besonderen Art feierte der 13-jährige Tillmann Sommer. Der Magdeburger lieferte zusammen mit Olympiasieger Liebscher eine eindrucksvolle Vorstellung im Zweier-Kajak „Talent trifft Star“ ab: „Klar wusste ich, mit wem ich da im Boot sitze. Es war ein super-geiles Rennen. Wie viel Vorsprung wir hatten, weiß ich nicht. Ich habe ja nicht nach hinten geschaut.“