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Kanu Gebhardt und Seilz sind heiß auf EM

Mit Jonas Seilz und Felix Gebhardt stehen zwei ambitionierte Talente vom SCM im deutschen Team für die EM in Bulgarien.

Von Janette Beck 14.07.2016, 01:01

Magdeburg/Plovdiv l Der deutsche Kanu-Nachwuchs steht an diesem Wochenende vor der ersten internationalen Bewährungsprobe. Rund 1000 Athleten aus 35 Nationen werden bei der Europameisterschaft der Junioren und U 23 in Plovdiv (Bulgarien) ihre Kräfte messen. Mit Jonas Seilz (Kajak) und Felix Gebhardt (Canadier) stehen im 32-köpfigen Team des Deutschen Kanuverbandes (DKV) auch zwei ambitionierte Talente vom SC Magdeburg.

Der Countdown auf die Titelkämpfe wurde mit einem neuntägigen „straffen“ Trainingslager in Duisburg eingeleitet. Hier erfolgte vor allem in den Mannschaftsbooten der letzte Schliff. Für Gebhardt (U 23) galt es, sich im Canadier-Zweier mit dem Potsdamer Fabian Dittrich auf die Rennen über die olympische 1000-Meter-Strecke sowie die 500 Meter vorzubereiten. Und das funktionierte offensichtlich recht gut, wie ein auf Facebock eingestelltes Video vermuten lässt: „Den optischen Eindruck kann ich nur bestätigen, es rutscht vom Gefühl her sehr gut“, erklärte der 19-jährige Schützling von Eckhardt Leue. „Obwohl wir vom Typ her recht unterschiedlich sind und nicht zusammenzupassen zu scheinen, wird aus minus mal minus gleich plus. Das ist echt witzig, aber irgendwie auch cool.“

Möglicherweise ist die Harmonie („Menschlich gibt es gar keine Probleme, wir ticken ähnlich und haben auch den gleichen Humor.“) auch in einer Eigeninitiative begründet. Denn Gebhardt und Dittrich haben vor dem Verbandslehrgang bereits ein zusätzliches Trainingslager in Potsdam eingelegt. „Weil Fabian und ich neu in einem Boot sind, hielten wir es für notwendig, die eine oder andere gemeinsame Trainingsfahrt mehr einzuschieben. Dass mein Arbeitgeber mich mit Extra-Freistellungen so großzügig unterstützt, muss an dieser Stelle mal lobend erwähnt werden“, betonte Gebhardt, der in seinem ersten Jahr in der Leistungsklasse seine Ausbildung bei der Magdeburger Bundesnetzagentur forciert hat.

Ob sich der Einsatz am Ende auch lohnt, wird sich bei den heutigen Vorläufen zeigen. Die will der deutsche C2 aber „möglichst locker und schadlos“ überstehen, denn die Ziele gehen weit darüber hinaus. Gebhardt: „Wir wollen eine Medaille.“

Eine solche ist auch das Ziel von Jonas Seilz – zumindest mit dem prestigeträchtigen Deutschland-Vierer. Der 18-jährige Junior, der beim SCM von Detlef Hummelt trainiert wird, hat in Plovdiv ein straffes Programm abzuarbeiten. Neben den K4-Rennen über 500 und 1000 Meter stehen noch jene im 200-Meter-Zweier mit Moritz Aldag aus Karlsruhe an. Auch im Juniorenbereich sind die Vorläufe bereits heute zu absolvieren, die Finals gehen am Sonnabend und Sonntag über die Bühne. Und das auch noch bei vorhergesagter Gluthitze von 35 Grad. Doch für Seilz ist das wohl kein Problem: „Ist doch cool, bei solchen Wetter auf dem Wasser zu sein. Was gibt es Schöneres?“