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Kanu Paukenschlag in Szeged

Magdeburgs Canadier-Fahrer Yul Oeltze hat mit seiner Zweier-Partner Peter Kretschmer (Leipzig) die Olympiasieger in Schach gehalten.

Von Janette Beck 29.05.2017, 01:01

Szeged/Magdeburg l Der Weltcup der Kanuten in Szeged (Ungarn) endete aus Magdeburger Sicht mit einem gewaltigen Paukenschlag: SCM-Canadierfahrer Yul Oeltze hielt mit seinem Zweier-Partner Peter Kretschmer aus Leipzig im teaminternen Rennen um das WM-Ticket über die 1000 Meter keinen Geringeren als die Olympiasieger Sebastian Brendel/Jan Vandey in Schach. „Wir sind total happy. Am Ende des Tages ist Bronze für uns Gold wert“, jubelte Oeltze nach dem Überraschungs-Coup.

Im aus deutscher Sicht spannendsten Rennen in der ungarischen Kanu-Hochburg lieferte sich die gesamte Konkurrenz im olympischen C2 einen knallharten Kampf. Am Ende fuhren die ersten drei Boote Weltbestzeit und Oeltze/Kretschmer (3:28,03 Minuten) mit rund acht Zehntelsekunden Vorsprung vor den beiden Potsdamern über die Ziellinie. In der Gesamtabrechnung kamen sie damit hinter den Polen Slominski/Kaminski und dem Boot Torres Madrigal/Dayan Jorge Enriquez aus Kuba auf den Bronze-Platz, Brendel/Vandrey wurden Vierte.

Oeltze, der im vergangenen Herbst den Trainer gewechselt hat und nunmehr von Detlef Hummelt betreut wird, deutete an, dass sogar noch mehr drin gewesen wäre. „Unser Fokus lag eindeutig auf dem internen Zweikampf. Und das war auch einer, die beiden Boote lagen nie mehr als zwei, drei Meter auseinander. Wir hätten vielleicht sogar mit einem ordentlichen Zielsprung Silber holen können, aber ich habe am Ende leider etwas verrissen, da ich nur auf Basti und Jan geschaut habe“, räumte der 23-jährige Magdeburger ein.

Für die anderen SCM-Kanuten lief es nicht ganz nach Wunsch. Michael Müller erreichte im Einer über 1000 Meter das B-Finale, wurde hier Sechster. Damit zog er im Vergleich mit dem Berliner Tim Hecker, der im gleichen Lauf Vierter wurde, den Kürzeren. Die U-23-Weltmeisterinnen Nina Krankemann und Jasmin Fritz kamen im B-Finale im Zweier-Kajak über 500 Meter als Zweite ins Ziel. Im Vierer reichte es zusammen mit Melanie Gebhardt und Katharina Köthe im B-Finale nur zu Rang sechs. Doch auch die etablierten deutschen „Erstbesetzungen“ um die Rio-Zweiten Tina Dietze und Franziska Weber blieben im A-Finale mit Platz vier im Zweier und Rang sieben im Vierer hinter den Erwartungen zurück.

Das Abschneiden insgesamt mit nur einem Sieg und zwei dritten Plätzen aus deutscher Sicht war enttäuschend. „Ich bin schon ein bisschen schockiert, dass die jüngeren Athleten noch nicht den Anschluss gefunden haben. Das gilt es zu analysieren“, sagte DKV-Bundestrainer Arndt Hanisch.