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Leichtathletik Barthel holt Bronze mit Sternchen

DLV-Staffel knackt bei der U-20-WM in Polen mit Magdeburger Sprinter den deutschen Rekord und holt Bronze.

Von Janette Beck 25.07.2016, 01:01

Magdeburg/Bydgoszcz l Was für ein Happy End für Thomas Barthel! Der 17-jährige Sprinter vom SC Magdeburg durchlebte bei den U-20-Weltmeisterschaften der Leichtathleten in Bydgosz ein Wellenbad der Gefühle: Nachdem der Schützling von Trainer Eik Ruddat nach dem unglücklichen Vorlauf-Aus über 100 Meter noch zu Tode betrübt war, ging die Stimmung am Sonnabend nach WM-Bronze mit der Sprintstaffel zu himmelhoch jauchzend über.

„So ein bisschen hatten wir ja mit einer Medaille geliebäugelt“, war Barthel genau wie sein Coach („Ich bin sooooo happy!“) aus dem Häuschen. Zumal die Medaille noch mit einem „Sternchen“ versehen war: In 39,13 Sekunden knackten Startläufer Roger Gurski (Rhein-Wied), Barthel auf zwei, Niels Torben Giese (Leipzig) auf drei und Schlussläufer Manuel Eitel (Ulm) den deutschen Rekord aus dem Jahr 1983 (39,22 Sekunden). Es war die erste Staffel-Medaille deutscher Sprinter bei einer U20-WM seit 1998!

Und das, obwohl Barthels Wechsel auf Giese mit der heißen Nadel genäht war .... „So einen Stress will man eigentlich nicht haben, aber es ist ja noch mal gut gegangen“, so Barthel. Und zur Bestzeit meinte er: „Einen Uralt-Rekord bricht man nicht alle Tage. Aber genauso geil finde ich, dass wir Jamaika geschlagen haben“, erklärte der Blondschopf, der von seiner Position aus beim knappen Zieleinlauf zunächst nicht erkennen konnte, ob es hinter den siegreichen USA (38,93) und Japan (39,01) gereicht hatte. „Als auf der Stadion-Anzeige nach einer gefühlten Ewigkeit ,Germany‘ auf Rang drei auftauchte, habe ich mir eine Deutschland-Fahne geschnappt und bin zu den anderen geeilt. Auf dem Zielfoto habe ich dann gesehen, dass es nur vier Millimeter waren, krass ...“

Nicht wie erwünscht lief es für den Haldensleber Norman Plischke. Für den 18-jährigen Speerwerfer kam nach zwei Ungültigen und 68,00 Metern im dritten Versuch der Qualifikation das Aus. Kleiner Trost: Plischke kann bei der U-20-EM 2017 in Italien noch einmal angreifen.