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Motorsport Das „Phantom“ kehrt zurück

Mick Schumacher kommt am Wochenende als Gesamtzweiter der Formel 4 in die Motorsport Arena Oschersleben.

Von Daniel Hübner 15.06.2016, 01:01

Oschersleben l Der Sender Sport1 schickte am ersten Junisonntag eine Schlagzeile über seinen Videotext, der Schlimmes befürchten ließ: „Drama um Mick Schumacher.“ Tatsächlich war Schumacher nach einem Patzer im neunten Saisonrennen der deutschen Formel 4 nur Sechster geworden. Tatsächlich stieg er auf dem Lausitzring unversehrt aus dem Auto. Tatsächlich war das kein Drama.

Schumacher ist erst 17 Jahre und hat wie jeder Teenager Träume. Auf seiner Homepage hat er geschrieben: „Ich kann mir nichts Besseres vorstellen, als auf der Strecke nach der perfekten Runde zu suchen und immer wieder neu an meiner Leistung zu feilen. Ich bin bereit, hart an mir zu arbeiten, denn ich weiß, dass sich nur so die eigenen Träume erfüllen.“ Wie den Traum von der Formel 1.

Es gibt Experten, die sein Talent loben, es gibt auch Experten, die ihn schwächer sehen als seinen berühmten Vater, den siebenmaligen Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher, der seit seinem schweren Skiunfall 2013 in der Rehabilitation um die Rückkehr ins normale Leben kämpft. Das ist das eigentliche und das einzige Drama um Mick Schumacher.

Das Management hat den jungen Mann mit den blonden Haaren und den blauen Augen weitgehend von der Presse abschirmen können in seiner ersten Formel-4-Saison 2015, weshalb ihm der Begriff des „Phantoms“ angedichtet wurde. Inzwischen ist er sehr präsent, wenngleich auch immer noch sehr geschützt vor den Medien. Timo Glock, Pilot im Deutschen Tourenwagen Masters, hat gegenüber www.speedweek.com einen riesigen Sprung in der Entwicklung Schumachers festgestellt: „Als Persönlichkeit ist er viel abgezockter und hat gefühlt von allem mehr Ahnung.“

Am Wochenende tritt Schumacher zum zweiten Mal in diesem Jahr nach dem Saisonauftakt in der Motorsport Arena an. Diesmal werden die Formel-4-Rennen im Rahmen der TCR International Series ausgetragen. Er kommt mit drei Siegen aus bisher neun Rennen und damit als Gesamtzweiter (149 Punkte) hinter Joey Mawson (Australien/152) in die Börde. Und er hat die Chance, in drei Läufen auf dem 3,696 Kilometer langen Rundkurs die Spitze zu übernehmen. Zum Saisonstart im April hatte er zwei vierte Plätze und einen Sieg erzielt – und erklärt: „Der Sieg im letzten Rennen war das perfekte Ende eines ansonsten nicht so perfekten Wochenendes.“ Diesmal soll es durchgehend perfekt werden.