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Motorsport Ein Titel für alle

Erstmals gewann das Schubert-Motorsportteam aus Oschersleben die Teamwertung im ADAC GT Masters. Der Fahrertitel wurde knapp verpasst.

Von Daniel Hübner 06.10.2015, 01:01

Oschersleben l Das Saisonfinale am vergangenen Wochenende auf dem Hockenheimring sparte Schrecksekunden und spannende Momente nicht aus. Da gab es nämlich den Abflug von Niklas Mackschin gleich im ersten Lauf am Sonnabend und in der ersten Runde. Der 21-Jährige bestritt nicht nur sein erstes Rennen für das BMW Sports Trophy Team Schubert aus Oschersleben, sondern zugleich im ADAC GT Masters überhaupt. „Das hatte ich mir natürlich anders vorgestellt“, sagte Mackschin, der glücklicherweise unverletzt geblieben ist, aus dem Duo mit Claudia Hürtgen. Die 44-Jährige berichtete: „Als ich sein Auto durch die Luft fliegen sah, habe ich direkt die Box verlassen.“

Das wiederum passte zu ihrer schwierigen Saison mit Höhen und Tiefen. „Leider gab es nach dem tollen Wochenende auf dem Sachsenring nur noch Tiefen“, sagte Hürtgen. In der Regel hatte sie mit Uwe Alzen (48) den Z4 durch die Veranstaltungen pilotiert. Auf dem Sachsenring am letzten Augustwochenende fuhren sie als Zweite ein letztes Mal aufs Podest. Letztlich landete Hürtgen in der Fahrerwertung auf Rang elf (91 Punkte).

Trotzdem hat auch sie zum Erfolg der Oschersleber beigetragen. Denn zum ersten Mal in seiner Masters-Geschichte stand Teamchef Torsten Schubert bei der Ehrung des besten Teams auf dem obersten Podest und nahm den Siegerscheck über 25 000 Euro entgegen. Schubert: „Der Gewinn der Teamwertung ist ein toller Erfolg für unsere Mannschaft.“

Etwas Wehmut ist dennoch aufgekommen, zumindest im ersten Moment: Denn auch in der Fahrerwertung standen die Oschersleber ganz dicht vor dem Titel. Dominik Baumann und Bruno Spengler fuhren in Hockenheim eine grandiose Aufholjagd, erreichten Platz drei und vier, profitierten zudem vom Ausfall der führenden Sebastian Asch und Luca Ludwig (Mercedes SLS AMG) im ersten Lauf, aber für den Sprung aufs Siegertreppchen sollte es für Baumann nicht reichen.

Nach dem zweiten Rennen am Sonntag, seinem 23. Geburtstag, hatte er den Rückstand von 31 auf 13 Zähler reduziert. „Es überwiegt ein bisschen die Enttäuschung, dass wir das Unmögliche nicht möglich machen konnten“, sagte Timo Frings, der Teammanager, am Sonntag. „Aber spätestens morgen“, ergänzte er, „werden wir uns alle über den Teamtitel freuen.“ Schubert erklärte: „Der Titel und der zweite und dritte Platz für Dominik und Jens, der damit sicher nicht gerechnet hat, werden ordentlich gefeiert.“

Jens Klingmann war neben Baumann der Stammpilot dieser Saison, beide gewannen je ein Rennen in Spa, auf dem Lausitz- und Sachsenring sowie in Zandvoort. Doch der schlechte Saisonstart in Oschersleben und in Spielberg hatte bereits wichtige Punkte gekostet. Parallel zum Finale in Hockenheim bestritt Klingmann ein Rennen für BMW Motorsport in der United SportsCar Championships in Road Atlanta (USA) und wurde deshalb durch Spengler, DTM-Sieger des Jahres 2012, ersetzt. Klingmann (25) landete mit 156 Zählern auf dem Bronzeplatz. Baumann sammelte in den 16 Saisonrennen 186 Zähler.

Und der junge Mann aus Rum in Österreich war darüber nicht traurig, denn für den Fahrertitel „hätten sehr viel zusammenkommen müssen, da bin ich ganz realistisch“. Also freute er sich mit dem Team: „Der Titel ist eine Bestätigung dafür, dass wir über das ganze Jahr hinweg einen sehr guten Job gemacht haben.“