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Paralympics Trio greift nach Medaillen

Am Mittwoch beginnen in Rio de Janeiro die Paralympics. Für Sachsen-Anhalt sind drei Sportler am Start.

Von Janette Beck 06.09.2016, 01:01

Magdeburg/Rio l Mit einer stimmungsvollen Eröffnungsfeier beginnen am Mittwoch die Paralympischen Spiele in Rio de Janeiro (ab 23 Uhr live im ZDF). 4350 Athletinnen und Athleten aus mehr als 170 Ländern kämpfen bis zum 18. September um Edelmetall. In 23 Sportarten werden 528 Paralympic-Sieger und -Medaillengewinner gekürt. Die Zahl der zu gewinnenden Medaillen übertrifft die der Olympischen Spiele damit deutlich (306) – Grund sind die Wettbewerbe in den verschiedenen Schadensklassen. So hatte es beispielsweise bei den Spielen vor vier Jahren über 100 Meter der Männer 15 Paralympics-Sieger gegeben.

Das deutsche Team ist mit 155 Sportlern in Rio vertreten - darunter sind drei Athleten aus Sachsen-Anhalt. In London 2012 hatte Deutschland in der Medaillenwertung mit 18-mal Gold, 26-mal Silber und 22-mal Bronze Platz acht belegt. Eine Zielvorgabe für Rio gibt es indes nicht. DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher formulierte die Ansprüche so: „Wir schielen nicht nach Metall oder zählen das Blech. Es geht darum, dass jeder seine Leistung abruft. Ich weise aber niemanden ab, der ein Ding um den Hals hängen hat.“

Dafür hatte Beucher beim Abflug der Mannschaft am Mittwochabend in Frankfurt eine andere, weitaus klarere Botschaft mit an Bord des Lufthansa-Flugs 506 genommen. „Doping ist Betrug. Betrug ist kriminell. Kriminalität wird bestraft. Da gibt es null Toleranz“, sagte der DBS-Präsident mit Blick auf den Schatten, der bereits auf die Spiele der Nichtbehinderten gefallen war. Allerdings hatte bereits das Internationale Paralympische Komitee (IPC) eine harte Kante gezeigt und alle russischen Aktiven wegen Staatsdopings für die Spiele in Rio komplett gesperrt.

Während vor vier Jahren in London ein Sextett aus Sachsen-Anhalt den Sprung ins deutsche Paralympic-Team schaffte und am Ende mit zweimal Gold und zweimal Silber heimkehrte, vertreten in Rio diesmal drei Aktive den Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Sachsen-Anhalt (BSSA). Als heißestes Medaillen-Eisen gilt Andrea Eskau. Die zweifache Paralympic-Siegerin von London, die für den USC Magdeburg startet, will ihr Handbike-Gold im Straßenrennen und im Zeitfahren erfolgreich verteidigen.

Tino Kolitscher aus Halle, vor vier Jahren Zweiter im Vierer, strebt erneut einen Podestplatz an. Zudem startet der blinde Ruderer im Doppel-Zweier. Seine paralympische Premiere feiert Ivo Kilian (Hallescher KC 54) im Parakanu, einer der Sportarten, die erstmalig Bestandteil des paralympischen Programms ist.