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Radsport Wachablösung muss warten

Pauline Grabosch nimmt in ihrem ersten Jahr an der Elite-WM teil, ein Einsatz im Teamsprint bleibt der Magdeburgerin aber verwehrt.

Von Thomas Juschus 15.03.2017, 00:01

Magdeburg l Die Wachablösung muss warten, das Ziel bleibt. Sprint-Bundestrainer Detlef Uibel hat das für Donnerstag angesetzte Stechen zwischen der Magdeburgerin Pauline Grabosch und Olympiasiegerin Miriam Welte aus Kaiserslautern um die Position der Teamsprint-Anfahrerin für die WM in Hongkong (12. bis 16. April) abgesagt. „Ich wäre sicherlich nicht chancenlos gewesen, nehme aber die Entscheidung als Ansporn für die Zukunft. Aus dieser Erfahrung werde ich lernen“, zeigte sich Grabosch als faire Verliererin.

Die 19-jährige Grabosch hatte sich gute Chancen ausgerechnet, Welte auf der Position eins zu verdrängen, zumal das Reglement der jüngeren Fahrerin einen kleinen Zeitvorteil einräumte. Mit Platz zwei bei der EM 2016 in Paris und dem Weltcup-Sieg in Apeldoorn über 500 Meter hatte die viermalige Junioren-Weltmeisterin zuvor schon gute Argumente gesammelt. Beim Weltcup im Februar in Cali konterte aber Welte. Die 30-Jährige stellte als Anfahrerin an der Seite von Kristina Vogel (Erfurt) trotz längerer Pause eine neue persönliche Bestzeit auf und raste zum Teamsprint-Sieg. „Mit der Welte-Zeit können wir wieder um den WM-Titel fahren. Weil wir eine langfristige Vorbereitung favorisieren, verzichten wir auf das Stechen“, so Uibel.

Trotz des geplatzten Traums, schon in diesem Jahr mit Vogel ein Paar zu bilden, wird Grabosch wohl sicher in Hongkong dabei sein, im Sprint, Keirin und im nicht olympischen Zeitfahren – hier sogar mit einer Medaillenchance.

„Mich im ersten Jahr bei der Elite gleich für die WM zu qualifizieren, ist trotzdem keine Selbstverständlichkeit“, sagte Grabosch, die am Donnerstag mit der Nationalmannschaft in Frankfurt (Oder) die WM-Vorbereitung beginnt. Das Ziel für die Sportschülerin bleibt ohnehin gleich – sich bei den Frauen zu etablieren. Fernziel für Grabosch sind die Olympischen Spiele 2020 in Tokio, dort will sie zusammen mit Vogel das deutsche Duo bilden und die Erfolgsgeschichte im Teamsprint fortsetzen.