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Rodeln Eggert und Benecken nervenstark

Die Harzer Rodler sind zum Weltcup-Auftakt in Innsbruck aufs Podium gefahren: Tonie Eggert gewann, Tatjana Hüfner belegte Platz drei.

Von Daniel Hübner 20.11.2017, 18:33

Innsbruck/Magdeburg l Zur Freude des Tages hat Sascha Benecken den Winter begrüßt: „Sonne und Schnee, das ist fantastisch“, teilte der 27-Jährige am Sonnabend in Innsbruck-Igls (Österreich) fröhlich mit. Das strahlende Lächeln wäre ihm allerdings auch unter grauen Wolken nicht vergangen. Denn zum Weltcup-Auftakt der Rodler raste der Sozius aus Suhl mit seinem Doppelsitzer-Piloten Toni Eggert aus Ilsenburg gleich zum ersten Saisonerfolg. Und auch Eggert jubelte: „Das war super.“

Das fand Tatjana Hüfner indes nicht, trotz einer starken Aufholjagd mit der schnellsten Zeit im zweiten Lauf (40,190 Sekunden). Und trotz ihres Startrekordes (2,030). Die 34-jährige Rekordweltmeisterin belegte letztlich Rang drei mit 0,176 Sekunden Rückstand auf Siegerin Natalie Geisenberger (Miesbach) und drei Tausendstel auf Dajana Eitberger (Ilmenau). Hüfner erklärte in einer ersten Reaktion: „Das war heute keine gute Leistung von mir.“

Die Blankenburgerin hatte wie fast alle große Probleme in der Startkurve: „Sie stand sehr schwierig, da brauchte man schon viel Feingefühl, um ohne einen Rutscher durchzukommen.“ Das gelang ihr weder im ersten Lauf (40,474), den sie als Achte im Feld beendet hatte, noch im zweiten Durchgang, in dem sie sich trotzdem aufs Podest vorkämpfte. „Der zweite Lauf war wichtig für das Selbstbewusstsein, dass es geht“, resümierte Hüfner.

Anders lagen die Emotionen bei Toni Eggert, der zum sechsten Mal in Folge mit Benecken in Innsbruck zum Sieg gefahren war. „Beim ersten Weltcup legen auch alle zum ersten Mal die Karten auf den Tisch“, sagte der 29-Jährige. „Und uns ist das heute gut gelungen.“ Sowohl im ersten Lauf (39,934) als auch im zweiten (39,909) waren Eggert und Benecken die schnellsten im 888 Meter langen Eiskanal, in dem sie wie Hüfner im vergangenen Januar Weltmeister wurden. Sie setzten sich mit 0,178 Sekunden Vorsprung auf Ludwig Rieder/Patrick Rastner (Italien) und mit satten 0,415 Sekunden auf die Olympiasieger Tobias Wendl/Tobias Arlt (Berchtesgaden/Königssee) durch. Am Sonntag fuhren sie zudem in der Teamstaffel mit Geisenberger und Felix Loch (Berchtesgaden), Drittplatzierter der Herren, auf Platz eins.

Für Eggert war der Auftakt-erfolg in anderer Hinsicht wichtig: „Wenn man hier jedes Jahr gewinnt, ist man mit Platz zwei nicht mehr zufrieden, das baut einen gewissen Druck auf. Wir haben aber die Nervenstärke bewiesen, die man für die gesamte Saison braucht.“ Einschließlich der Olympischen Spiele in Pyenogchang (Südkorea/9. bis 25. Februar).