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Rudern Appel: „Da ist viel Gefühl drin“

Die Fahrt auf internationalen Gewässern geht für Max Appel und Philipp Syring vom SC Magdeburg im Doppelvierer weiter.

Von Daniel Hübner 09.06.2017, 15:57

Magdeburg l Philipp Syring sah so müde aus am Dienstag nach dem Training. Er war nicht etwa kaputt nach der morgendlichen Ausfahrt mit Max Appel im Doppelzweier. Er war kaputt vom gesamten Pfingstwochenende. „Das war hart gewesen, auch für den Kopf“, erklärte der 20-Jährige vom SCM über seinen Aufenthalt in Ratzeburg. Dort wurde am vergangenen Sonnabend eine wichtige Entscheidung getroffen von Marcus Schwarzrock, Chefbundestrainer des Deutschen Ruderverbandes (DRV). Eine Entscheidung zwischen dem Offenbacher Maximilian Fränkel und Syring, die letztlich zugunsten des Magdeburgers ausfiel. „Die Stimmung war danach schon angespannt, aber das ist normal in dieser Situation“, erklärte der Schützling von Heimtrainer Roland Oesemann.

Nach dem achten Platz des Doppelvierers bei den Europameisterschaften in Račice (Tschechien) hat Schwarzrock das Boot neu besetzt. Hinzugekommen sind Appel und Timo Piontek, die bei der EM noch im Zweier saßen, geblieben sind Schlagmann Tim Grohmann (Leipzig) und eben Syring. Seit Mittwochabend sind sie wieder in Ratzeburg und bereiten sich auf den Weltcup in Poznan (Polen/16. bis 18. Juni) vor. Nicht nur Schwarzrock hofft dort auf ein Ergebnis, mit dem es sich in Zukunft arbeiten lässt. Sonst nämlich wird er wieder über die Besetzung grübeln. Syring hat für solche Wechsel Verständnis, denn: „Niemand möchte sich unter Wert verkaufen.“

Syring hat nun die erneute Chance, sich in diesem Boot zu beweisen. „Wir sind mit dem blauen Auge davongekommen“, erklärte Oesemann entsprechend und mit Rückblick auf die deutschen Kleinboot-Meisterschaften im April, als sein 2,03-Meter-Hüne im Einer das Halbfinale verpasst hatte. Schwarzrock unterzog seine Schützlinge mehrerer Leistungstests, in denen Syring letztlich als knapper Sieger hervorging. Fränkel muss sich nun mit Samuel Tieben (Scharnebeck), ebenfalls bei der EM noch im Vierer dabei, in Poznan gegen Henrik Runge/Ruben Steinhardt (beide Hamburg) im zweiten deutschen Doppelzweier behaupten.

Gegen einen Start im Mittelboot hätte Appel auch nichts gehabt, mit Rang vier in Račice haben er und Piontek „ein gutes Ergebnis abgeliefert“, erklärte der 21-Jährige: „Aber wenn der Doppelvierer läuft, macht es natürlich auch Spaß.“ Ersten Trainingseindrücken zufolge läuft er nämlich gut: „Da ist viel Gefühl, Kraft und Dynamik drin“, erklärte der Bugmann. Syring berichtete: „In dem alten Vierer bei der EM hat jeder ums Überleben gekämpft. Daran hat es nicht gelegen. Aber uns war nach der Hälfte des Rennens der Sprit ausgegangen, weil wir einfach nicht zusammengekommen sind.“ Das Gefühl hat er im neuen Boot nicht mehr. „Die Geschlossenheit in den Schlägen ist größer, man kann sich selbst besser einbringen.“

Auf eine effizientere Fahrt auf dem Maltasee in Poznan hofft auch Oesemann. „Wir müssen schauen, dass sie ins A-Finale fahren und dort bereit sind, um eine Medaille zu kämpfen“, betonte der 57-Jährige. Genau das ist auch das Ziel seiner Schützlinge, wenngleich „die Dichte in dieser Bootsklasse extrem hoch ist“, sagen sie unisono. Dennoch sind Appel und Syring fürs Finale und für den Medaillenkampf optimistisch: „Mit dieser Mannschaft ist das machbar.“