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Schwimmen Magdeburger mit Zuversicht für Tokio

Finnia Wunram und Rob Muffels vom SCM haben bei der EM der Freiwasser-Schwimmer erneut überzeugt und Silber gewonnen.

Von Daniel Hübner 14.07.2016, 01:01

Hoorn/Magdeburg l Das Rennen war dreieinhalb Kilometer alt, als man sich um Finnia Wunram Sorgen machen musste. Sie waren auf dem Weg zur vorletzten Boje im Markermeer, Wunrams Arme wirkten schwer. Rob Muffels blickte sich um und sah, wie seine Teamgefährtin vom SCM ein paar Meter verlor. „Bis dahin war das Rennen gut, aber dann musste ich sehr kämpfen, um an den Jungs dranzubleiben“, so die 20-Jährige.

Sie blieb dran, sogar so stark dran, dass sie mit Muffels und Andreas Waschburger (Saarbrücken) im Teamevent der Freiwasser-Europameisterschaften am Mittwoch in Hoorn (Niederlande) Silber gewann. „Wir hätten es von der Platzierung her nicht besser machen können“, jubelte Muffels nach dem Rennen: „Finnia hat wirklich einen super Job gemacht.“

Wunram hat drei Rennen in vier Tagen bei dieser EM absolviert. Sie hat Platz sechs über die zehn Kilometer belegt, Silber im Einzel- und im Teamwettbewerb über fünf Kilometer gewonnen. Ergebnisse, die „eine gute Voraussetzung für die nächsten Höhepunkte sind“, ist sie sich sicher. So sieht es auch ihr Trainer Bernd Berkhahn: „Ich bin begeistert von ihrer Leistung, sie hat viele positive Erfahrungen gesammelt. Und sie ist gut aufgestellt für den nächsten Olympia-Zyklus.“ Der endet 2020 in Tokio.

Wunram muss zum EM-Abschluss am Donnerstag nicht mehr die 25 Kilometer absolvieren. „Ich habe mich voll ausgelastet, um eine Medaille für das Team zu holen. Ich bin völlig kaputt“, betonte sie. Die Deutschen (56:37,0 min.) mussten nur Italien (55:59,3) den Vorzug lassen. Rang drei belegte Ungarn (56:42,6).

Nicht nur diese Silbermedaille, sondern die gesamte EM, bei der Muffels zudem Rang zwölf über zehn Kilometer und Platz vier über die halbe Distanz belegte, war „der versöhnliche Abschluss eines schwierigen Jahres, den ich gebraucht habe“, resümierte der 21-Jährige. Im vergeblichen Kampf ums Olympia-Ticket musste Muffels viele Rückschläge hinnehmen. „Doch letztlich habe ich mich im Vergleich zum Vorjahr sogar noch gesteigert, das lässt mich zuversichtlich auf die nächsten vier Jahre blicken.“

Doch zunächst wartet auf Muffels eine andere Aufgabe: Am Donnerstag startet sein Flieger von Amsterdam aus in Richtung Spanien. In der Sierra Nevada wartet Florian Wellbrock, der sich dort mit Franziska Hentke auf die Sommerspiele in Rio (5. bis 21. August) vorbereitet. Zehn Tage lang wird Muffels dem 18-jährigen Wellbrock helfen, die perfekte Olympia-Form über 1500 Meter Freistil zu finden, bevor es für ihn in den verdienten Heimaturlaub geht.