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  5. K.o.-Erfolg für den besten Pianeta aller Zeiten

Weltmeisterinnen Hammer und Kühne verteidigen ihre Titel vorzeitig K.o.-Erfolg für den besten Pianeta aller Zeiten

Von Janette Beck 09.12.2013, 01:18

Frankfurt (Oder) l Sechs Kämpfe, sechs Siege - die Profis des Magdeburger Boxstalls SES haben am Freitagabend in Frankfurt (Oder) mit einem Durchmarsch überzeugt. Dabei brauchten sowohl die beiden Weltmeisterinnen Christina Hammer und Ramona Kühne als auch Francesco Pianeta in ihren Titelduellen noch nicht einmal über die vollen Runden zu gehen. Ihre Gegner hatten entweder vorzeitig das Handtuch geworfen, oder aber der Ringrichter ein Einsehen und den Kampf abgebrochen.

Für das "absolute Highlight" hatte nicht nur in den Augen von SES-Promoter Ulf Steinforth Schwergewichtshoffnung Pianeta im Titelkampf gegen Robert Teuber gesorgt. "Das war der beste Francesco, den ich je gesehen habe. Eine solche überzeugende Leistung hat ihm nach der Niederlage gegen Wladimir Klitschko wohl kaum jemand zugetraut."

Auch der am Ring sitzende Axel Schulz war "baff erstaunt, wie dominant und entschlossen" der Deutsch-Italiener im Duell um die vakante internationale Deutsche Meisterschaft aufgetreten war: "Der war ja wie ausgewechselt. So stark habe ich Francesco noch nie gesehen."

In der Tat war der in acht Profikämpfen ungeschlagene Dresdener Teuber vom energisch nach vorn gehenden und technisch sehr variabel und druckvoll boxenden Pianeta förmlich überrollt. Nach nur 1:43 Minuten der 2. Runde segelte ein blaues Handtuch in den Ring. Teuberts Trainer Hartmut Schröder hatte die Notbremse gezogen: "Ich habe ja auch eine Fürsorgepflicht gegenüber meinen Boxern, die Gesundheit geht klar vor. Und Robert hatte absolut keine Chance, Pianeta war einfach eine Nummer zu groß für ihn."

Zwar war der pinke Gürtel, den sich der 28-jährige Sieger umschnallen durfte, "nur ein kleiner", aber nichtsdestotrotz sei er "stolz auf diesen Titel, der das Gemeinschaftswerk eines tollen Teams ist", so Pianeta. Deswegen gehe ein Dankeschön auch an die Trainer Dirk Dzemski und Alfred Segerer sowie an Mentalcoach Jörg Schmietendorf. Letzterer hatte ihn nach der bitteren Niederlage gegen Klitschko unter seine Fittiche genommen und peu à peu wieder aufgebaut: "Francesco hat ja gesehen, wie gut das bei Robert Stieglitz geklappt hat. Boxen ist halt zu großem Teil auch Kopfsache."

Pure Kraft reichte dagegen Mittelgewichtlerin Christina Hammer aus, um so wenig Kraft wie möglich an diesem Abend zu verlieren. Die 23-jährige Weltmeisterin packte gegen die 19-jährige Mexikanerin Carmen Garcia sofort ihren gefürchteten Hammer aus. Nach 1:42 Minuten kam das für einen WM-Kampf unwürdige Ende für die hoffnungslos unterlegene Herausforderin. "Das war das Beste für sie, es wäre zu schmerzhaft gewesen", hatte Hammer Mitleid mit dem "Opfer".

Den Hut zog Axel Schulz vor Dreifach-Weltmeisterin Ramona Kühne, die ihre Herausforderin Renata Dömsödi aus Ungarn durch t.K.o. in der 6. Runde bezwungen hatte: "Das war stark, da können sich manche Kerle eine Scheibe von abschneiden."