Ex-Profi Graciano Rocchigiani will als Trainer einen eigenen Weltmeister herausbringenRocky: "Man kann ja noch mal drüber nachdenken"
Magdeburg. Sein Berlinerisch war nicht zu überhören : " Mach Druck !", " jawoll ", " arbeite !" – so feuerte er seinen Boxer an. Auch der Referee bekam einiges zu hören : " So ’ne Pfeife. Ringrichter, siehst du das nicht ?‘‘
Das schrie ein Mann, den die anerkannte Boxstadt Magdeburg bisher noch nicht in ihren Mauern zu Gast hatte : Graciano Rocchigiani. Bei der SESGala betreute der jederzeit schlagzeilenträchtige Ex-Profi (" Ich habe in meinem Leben viel Scheiße gebaut, war aber immer auf der Überholspur "), erstmals einen seiner Schützlinge. Seit einiger Zeit betreibt " Rocky " in Duisburg ein eigenes Box-Gym.
" Es läuft ", sagte der 44-J ährige hinterher. " Bei mir trainieren jetzt fünfzehn Boxer. " Auch unter die Veranstalter will sich " Rocky " mischen : " Im Herbst
will ich meinen ersten kleinen Boxabend veranstalten. " Der Mann im schwarzen TShirt mit dem irritierenden Aufdruck " CrimeCompany " steht aber immer noch selbst als Akteur im Ring zur Diskussion. Sein umstrittenes Oldie-Duell mit " Tiger " Michalczewski war Ende Januar geplatzt. Veranstalter Andreas Grajewski hatte Rocchigiani wegen Unstimmigkeit über die Gage ( zwei Millionen Euro ) ausgeladen.
Der hielt in Magdeburg dagegen : " Wir haben drei Monate verhandelt. In dieser Zeit gab es vier Vertragsangebote. Und wenn kein TV-Sender gefunden wird, war alles für die Katz. Deshalb habe ich abgesagt. "
" Ich bin jetzt 44 ", sagt Rocchigiani. " Ich konzentriere mich auf mein Gym und möchte selbst mal einen Weltmeister rausbringen. Eigentlich habe ich keinen Bock mehr, noch einmal in den Ring zu steigen. "
Dann kommt das große Aber : " Wenn die Kohle stimmt, kann man ja noch mal drüber nachdenken ... "