Krasniqi und Abraham am Scheideweg

Erfurt l Hop oder top. Siegen oder fliegen. Alles oder nichts. Man kann es vor dem „Tag X“ drehen und wenden wie man will, es kommt aufs Gleiche raus: Robin Krasniqi (SES) und Arthur Abraham (Sauerland), die Protagonisten im sogenannten WM-Eliminator, stehen am Sonnabend in Erfurt am Scheideweg ihrer Karriere als Profiboxer.

Der Weltverband WBO hat dem Kampf offiziell den Status „Ausscheidungskampf zu einer Weltmeisterschaft im Super-Mittelgewicht“ verpasst. Das bedeutet: Nur der Sieger hat das Recht, den aktuellen WBO-Weltmeister herauszufordern. SES-Promoter Ulf Stein- forth, gleichzeitig Veranstalter des vom MDR ab 22.30 Uhr live übertragenen Duells, zeigte bei der Pressekonferenz am Dienstag in Erfurt Flagge: „Es ist angerichtet. Bereits im Vorfeld ist zu spüren, dass der Kampf polarisiert. Es wird eine Mega-Stimmung, jeder Boxfan hat sich eine solche Ansetzung gewünscht.“

Indes übten sich die Hauptkämpfer gestern in Zurückhaltung, beide gaben sich betont relaxt. „Alles, was ich in den letzten sechs Monaten getan und trainiert habe, werde ich am Sonnabend im Ring zeigen. Die Belohnung ist dann ein klarer Sieg und die Chance auf den Weltmeisterschaftskampf“, war sich Krasniqi, der 50 Kämpfe (46 Siege) in seiner Statistik zu stehen hat und damit genau so viele wie sein Gegenüber Abraham (45 Siege), siegessicher.

Ebenso geht Ex-Weltmeister Abraham von einem erfolgreichen Ende seiner Mission aus: „Egal, wer vor mir steht, er muss geschlagen werden. Ich möchte Robin jetzt nicht loben, wir respektieren uns. Aber im Ring geht es zur Sache, und ich will und werde gewinnen.“

Trainer Ulli Wegner erhöhte vorsichtshalber noch einmal den Druck auf sein ehemals bestes Pferd im Stall: „Für Arthur geht es um alles. Es ist seine letzte Chance auf eine Weltmeisterschaft. Wir nehmen die Sache sehr ernst, denn Arthur hat zum Ausdruck gebracht, wo er hin will.“ Nämlich: „Noch ein letztes Mal nach ganz oben!“