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Kegeln Zerbst schreibt Geschichte

Es ist geschafft. Die Zerbster Kegler vom SKV Rot-Weiß sind zum vierten Mal hintereinander die beste Kegel-Mannschaft der Welt.

Von Thomas Zander 09.10.2016, 11:31

Bozen l  In Bozen (ITA) verteidigten Sie am Sonnabend ihren Weltpokal-Titel mit einem 6:2 (3691:3572)-Sieg gegen Podbrezova (SVK). „Ich bin erleichtert, erleichtert und glücklich.“ Der Zerbster Vereinschef Lothar Müller konnte kurz nach dem Finale noch gar nicht wirklich fassen, was passiert war. „Wir haben ja gerade so die Vorrunde überstanden, dann im Halbfinale ein super Ergebnis gegen Szeged (HUN) erzielt und heute hat die Mannschaft einfach grandios funktioniert.“

„Einfach grandios, was wir heute geleistet haben. Wie Boris gegen Zavarko gewonnen hat, das kann ich gar nicht glauben. Ich bin erleichtert, erleichtert und glücklich.“

Doch zu den Finalfakten. Im Startpaar konnten Mathias Weber (3:1, 604:567) gegen Bystrik Vadovic und Fabian Seitz (2:2, 592:618) gegen Daniel Tepsa eine knappe Elf-Kegel-Führung bei 1:1-Mannschaftspunkten (MP) erspielen.

Im Mitteldurchgang wuchs der Vorsprung zwar auf 52 Kegel an, doch nur Axel Schondelmaier (4:0, 632:584) konnte gegen Milan Tomka punkten. Uros Stoklas verlor nach starkem Beginn völlig seine Linie. Einwechsler Manuel Weiß (zusammen 1:3, 575:582) hielt den Abstand gegen Tomas Pasiak aber in Grenzen.

Doch was dann passierte, war der echte „Kegel-Wahnsinn“. Thomas Schneider (3:1, 609:570) entnervte Erik Kuna spätestens im dritten Satz. Und Boris Benedik (3:1, 649:651) brachte es tatsächlich fertig, den Weltmeister und überragenden Spieler der vergangenen Jahre, Vilmos Zavarko, in die Knie zu zwingen. „Meine Aufgabe war es eigentlich, den Kegelvorsprung nicht zu sehr schrumpfen zu lassen. Aber das war heute eines der Spiele, die ich nie vergessen werde“, war der Slowene noch Stunden später fassungslos, aber glücklich über das Erreichte.

Schon während der letzten Würfe feierten und jubelten die Zerbster Spieler und Offiziellen gemeinsam mit ihren Fans lautstark und stimmten ihre Jubelgesänge „Immer wieder SKV…“, „Weltpokalsieger SKV …“ oder „Oh, wie ist das schön …“ an.

Als dann am späten Nachmittag Schondelmaier den Weltpokal in den Südtiroler Abendhimmel reckte, kannte der Jubel keine Grenzen mehr. SKV-Sportwart Andreas Förster machte aus seinen Gedanken kein Geheimnis: „Das war ein Wellental der Gefühle. Der eine versagt, dafür springt ein anderer ein und holt die nötigen Punkte. Respekt vor der Truppe, danke an alle die hier beteiligt waren. Ich bin stolz.“

Auch Teamchef Timo Hoffmann jubelte über die mannschaftliche Geschlossenheit: „Ich bin glücklich, dass wir gewonnen haben. Und das haben wir heute eindeutig über unseren Teamgeist gemacht. Das Entscheidende war, dass wir immer an uns geglaubt und gebissen haben bis zum Schluss. Auch die beiden Neuen haben wohl das Zerbster Team-Gen schon verinnerlicht.“

Präsident Lothar Müller brachte seine Gefühle abschließend auf den Punkt: „Einfach grandios, was wir heute geleistet haben. Wie Boris gegen Zavarko gewonnen hat, das kann ich gar nicht glauben. Ich bin erleichtert, erleichtert und glücklich.“