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Olympia Hackers Medaillen-Traum geplatzt

Nach Platz vier im Halbfinale ist der Medaillen-Traum von Ruderer Marcel Hacker vom SCM bei seinen letzten Sommerspielen geplatzt.

Von Daniel Hübner 10.08.2016, 01:01

Rio de Janeiro l Marcel Hacker senkte seinen Kopf bereits, als die Ziellinie noch gar nicht erreicht war. Litauen zu weit weg, Italien zu weit weg, Frankreich zu weit weg: Der deutsche Doppelzweier mit dem 39-Jährigen vom SC Magdeburg und Stephan Krüger (28/Rostock) hatte am Dienstag im Schlussspurt des Semifinals gar keine Chance, sich noch den dritten und damit einen Platz im Endlauf zu sichern. Damit war der Traum der beiden, zum lange angekündigten Ende ihrer Karriere Olympia-Edelmetall zu gewinnen, geplatzt. Hackers größter Erfolg bei insgesamt fünf Teilnahmen an Sommerspielen bleibt deshalb die Bronzemedaille von Sydney 2000 im Einer.

Entsprechend hatte er Tränen in den Augen, als er nach dem Rennen zunächst vor die ZDF-Kamera trat. „Ich muss das erst einmal verkraften, was hier gerade passiert ist“, erklärte Hacker, der nach dem Rennen kollabiert war und wie auch Krüger kurzzeitig medizinisch versorgt werden musste. „Wir wollten ins Finale, haben dafür alles gegeben, aber es sollte nicht sein in diesem Jahr.“ Sein Heimtrainer Roland Oesemann hatte das Rennen am Fernseher im U-23-Trainingslager in Ratzeburg verfolgt und kam zur Feststellung: „Das Aufbäumen gegen die Niederlage war nicht zu sehen“, sagte der 56-Jährige der Volksstimme. Dazu fehlte womöglich auch die Kraft. Hacker bestätigte: „Wir konnten nicht mehr gegenhalten.“

Tatsächlich hatten Hacker und Krüger auf den letzten 300 Metern nichts mehr entgegenzusetzen, obwohl sie zu diesem Zeitpunkt noch mit einer halben Länge vor den Franzosen führten. Die zogen allerdings einen Endspurt an, der mit einer 36er Schlagfrequenz nicht mehr zu kontern war. 2,17 Sekunden fehlten letztlich auf den Drittplatzierten. „Das ist hier nun mal der Sport“, erklärte Hacker gegenüber der Volksstimme. „Es war kein schönes Gefühl die Kontrolle zu verlieren, wenn schon alles durch ist. Wir müssen jetzt das B-Finale genauso professionell angehen wie die anderen Rennen.“ Der kleine Endlauf wird am Donnerstag um 13.50 Uhr (MESZ) in der Lagune Rodrigo gestartet.

Ebenfalls nicht ins Finale geschafft hat es der Doppelzweier der Frauen: Platz fünf im Halbfinale reichte Mareike Adams/Marie Arnold (Essen/Hannover) nur zum Einzug ins B-Finale. „Trotzdem war es unser bestes Rennen“, sagte Adams (26). Die beiden Damen waren erst spät gemeinsam ins Boot gestiegen. „Die Zeit war für uns äußerst knapp, aber wir haben das Beste daraus gemacht“, erklärte die deutsche Meisterin Arnold (24). Sie hatte im Mai ihren Platz im Doppelvierer für Julia Lier (Halle) räumen müssen. Dieses Boot kämpft wie der Doppelvierer der Männer am heutigen Mittwoch um Gold.

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