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Turnen Jaaaaaa! Gold für Reck-Gigant Hambüchen

Zum vierten Mal stand Fabian Hambüchen in einem olympischen Reck-Finale. Nun gelang dem Hessen mit Gold die Krönung seiner Karriere.

Von Janette Beck 16.08.2016, 22:50

Gold, Gold, Gold: Erst entlud sich die ganze Anspannung in einem gewaltigen Urschrei, dann stieß Fabian Hambüchen die rechte Faust in der Luft. Der deutsche Ausnahme-Turner hat seine große Karriere mit der Goldmedaille am Reck bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro gekrönt. Als Erster ging er in seinem letzten internationalen Wettkampf ans Gerät und setzte der Konkurrenz nach perfekter Show mit 15,733 Punkten eine Note vor, die von keinem Rivalen mehr übertroffen werden konnte.

Es war das erste Gold für einen deutschen Turner seit dem Sieg des Berliners Andreas Wecker in Atlanta 1996. Glücklich lag Hambüchen seinem Vater in den Armen, als die quälend lange Warterei auf die Übungen der Konkurrenz und deren Wertungen zu Ende war. Hambüchen hüllte sich in die deutsche Fahne und brüllte immer wieder Freudenschreie ins Publikum.

Der deutsche Vorturner vervollkommnete vor 10 000 Zuschauern in der Olympic Arena seinen olympischen Medaillensatz nach Bronze in Peking und Silber in London. Insgesamt 27 Medaillen hat der Student der Sporthochschule Köln damit in seiner langen Laufbahn bei internationalen Meisterschaften der Senioren erreicht.

Top-Favorit und London-Olympiasieger Epke Zonderland aus den Niederlanden riskierte zu viel und stürzte ebenso ab wie der Ukrainer Oleg Wernjajew. Fabian Hambüchen nahm sich die Zeit, die Konkurrenten im Athletenbereich zu trösten. Sichtbar angespannt registrierte der Hesse die Übungen der anderen. Silber ging an den US-Amerikaner Danell Leyva (15,50) vor dem Briten Nile Wilson.

Der 28-jährige Hambüchen war schon als Vorkampfbester in das Finale eingezogen, steigerte sich im Team-Finale und kam schließlich in der Stunde der Entscheidung trotz eines kleine Schritts nach der Landung zu seiner besten Note in Rio.dpa