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Schwimmen Wellbrock krault nach Budapest

Florian Wellbrock ist erneut deutscher Meister über 1500 Meter Freistil. Der 19-Jährige vom SC Magdeburg gewann in 15:01,34 Minuten.

Von Daniel Hübner 17.06.2017, 01:01

Magdeburg l Etwa zwei Stunden vor seinem Rennen war Florian Wellbrock nicht mehr ansprechbar. Mit Musik des Rappers „Capital“ auf den Ohren und Tunnelblick, aber selbstbewusst in der Körperhaltung schummelte er sich am Freitag stillschweigend in die Schwimmhalle im Berliner Europa-Sportpark – und dem Lauf über 1500 Meter Freistil bei den deutschen Meisterschaften entgegen. Der wurde hart, der wurde schnell, der wurde erfolgreich für den Magdeburger. Nach 15:01,34 Minuten schlug Wellbrock an. Der Titel war verteidigt, die U-23-Norm für die Weltmeisterschaft in Budapest (15. bis 30. Juli) erreicht.

Trotzdem schaute der 19-Jährige nach dem Anschlag nicht sonderlich glücklich aus. „Das war knapper als gedacht“, meinte Wellbrock zum Vorsprung von 2,32 Sekunden auf den Zweiten Sören Meißner (Würzburg). Zudem: „Mein Ziel war es, die offene WM-Norm anzugreifen.“ Die lag bei 14:55,40 Minuten und damit neun Hundertstelsekunden unter seiner Bestzeit. „Florian musste im gesamten Rennen kämpfen und arbeiten. Konditionell war das stark, aber es ist nicht gerutscht“, meinte sein Trainer Bernd Berkhahn. „In seinem Zustand wäre mehr möglich gewesen.“ Dennoch resümierte Wellbrock: „Alles ist gut.“ Auch für Paul Nitschke, der Vierter wurde in neuer Bestzeit von 15:40,21 Minuten. Damit erfüllte er den Richtwert für die Junioren-Europameisterschaften im Freiwasser.

Johanna Friedrich hat indes eine Medaille, eine WM-Norm und eine Bestzeit über die 200 Meter Freistil verpasst. Fünf Frauen lieferten sich ein hartes Duell ums Edelmetall, letztlich wurde Friedrich Vierte in 1:59,08 Minuten. Siegerin Isabel Marie Gose vom Potsdamer SV – gerade 15 Jahre jung – war nur 22 Hundertstel schneller. Die ersten vier Frauen brachten es auf eine Gesamtzeit von 7:55,82 Minuten, abzüglich der obligatorischen 1,5 Sekunden blieben sie 1,39 Sekunden über der Staffel-Norm für Budapest.

Friedrich, 22 Jahre, schaltete dennoch sofort auf Akzeptanz. „Ich bin schneller geschwommen als bei den Meisterschaften im vergangenen Jahr.“ Damals verpasste sie das Ticket für die Sommerspiele in Rio de Janeiro . Und damals „wurde mir der Boden unter den Füßen weggezogen. Deshalb konnte ich diesmal auch nur gewinnen“. Vor allem den Spaß am Schwimmen. „Und den habe ich gewonnen“, betonte Friedrich abermals.

Spaß hatte auch Laura Kelsch. Und der wäre noch größer gewesen, wenn sie nicht „den Anschlag versemmelt“ hätte, erklärte Berkhahn lächelnd. Mit 32,59 Sekunden sicherte sich die 17-Jährige im Finale über die 50 Meter Brust Rang fünf. Jessica Steiger (Gladbeck/31,29) gewann.