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Russlands Fußballer im Fokus WM-Chef Sorokin empört über Doping-Bericht

Das Doping-Thema hat den Confed Cup erreicht. Die russischen WM-Macher reagieren empört auf die Anschuldigungen. Die WADA sieht die FIFA am Zug. Der Fußball-Weltverband zeigt aber keine klare Linie. Bis zu einer Klärung könnten noch Monate vergehen.

26.06.2017, 17:06

St. Petersburg (dpa) - Die Organisatoren der Fußball-WM 2018 wehren sich weiter vehement gegen alle Doping-Anschuldigungen gegen russische Fußballer. WM-Chefplaner Alexej Sorokin bezeichnete Berichte über Doping-Vorwürfe gegen das russische Team von der Fußball-WM 2014 sogar als absichtlich falsch.

"Es ist sehr bizarr, dass dies jetzt aufkommt", sagte Sorokin in St. Petersburg. "Es ist klar, dass das absolut erfundene News sind." Einem Bericht der englischen "Mail on Sunday" zufolge könnte die Sbornaja in den Skandal um staatlich organisiertes Doping verstrickt sein. Demnach sollen alle 23 Spieler von der WM 2014, darunter fünf Akteure vom aktuellen Confed Cup, und elf weitere Fußballer im Zuge der WADA-Untersuchungen von Sonderermittler Richard McLaren auf einer Liste mit 1000 Athleten stehen.

Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) sieht in der Angelegenheit zuallererst den Weltverband FIFA am Zug. Das teilte die WADA auf Anfrage mit. "Wir warten sehnsüchtig auf die Ergebnisse der Untersuchung der FIFA", schrieb eine WADA-Sprecherin in einer Stellungnahme. Auch die WADA habe den Artikel der britischen Zeitung "Mail on Sunday" zur Kenntnis genommen.

Die FIFA bestätigte Ermittlungen gegen russische Spieler, ließ aber offen, gegen welche diese sich richten. Die Dopingtests der Spieler aus dem russischen WM-Aufgebot vor der Weltmeisterschaft und nach den Spielen seien negativ gewesen, teilte die FIFA mit.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur rechnet der Weltverband nicht mit schnellen Ergebnissen in der Angelegenheit. Es könne demnach noch mehrere Monate dauern, bevor Resultate vorlägen. Die WM findet vom 14. Juni bis 15. Juli 2018 in elf russischen Städten statt.

Der russische Fußball sei frei von Doping, suggerierte Sorokin wie zuvor auch schon Russlands Verbandschef Witali Mutko. "Ungeachtet der Anschuldigungen in einem Bericht gibt es klare Testergebnisse. Das ist das Wichtigste. Warum sollten wir Anschuldigungen kommentieren, die auf der Basis von unglaubwürdigen Zeugen auftauchen", sagte Sorokin. "Wir sehen das nicht als ernsthafte Angelegenheit an."

Der kanadische Rechtsprofessor McLaren hatte im Juli und Dezember vergangenen Jahres im Auftrag der Welt-Anti-Doping-Agentur zwei Berichte zu Doping in Russland vorgelegt. Der unabhängige Ermittler trug Beweise zusammen, dass die Sportler zwischen 2011 und 2015 in systematisches und staatlich gedecktes Doping verwickelt waren. Dies geschah trotz negativer Dopingproben. Auf diese Tests verwies Sorokin mehrfach als Beweis eines dopingfreien russischen Fußballs.