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Neuer Leistungssportdirektor Goebel: Deutsche Schwimmer in "Weltspitze" zurückführen

Nach zwei Olympischen Spielen ohne Medaille für die Beckenschwimmer müssen Veränderungen her. Einer der die Entwicklung vorantreiben soll, ist jetzt gefunden. Der neue Leistungssportdirektor kommt jedoch nicht aus dem eigenen Lager.

Von Thomas Eßer und Christian Kunz, dpa 03.05.2017, 14:43

München (dpa) - Lange musste der Deutsche Schwimm-Verband einen Nachfolger für Lutz Buschkow suchen, nun wird der Posten des Leistungssportdirektors neu besetzt. Ruben Goebel übernimmt den Job ab September 2017.

Sein Ziel sei es, "mit allen Kräften die führende Stellung des DSV in der Weltspitze zu etablieren oder wiederherzustellen", sagte der 40-Jährige. Bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro war die Bilanz des DSV deprimierend. So blieben die Beckenschwimmer wie bereits vier Jahre zuvor in London ohne Medaille.

Eine zentrale Aufgabe Goebels, der Trainerlizenzen im Handball und Tennis besitzt, ist die Umsetzung der Leistungssportreform. Im Zuge der Reform muss der DSV in den kommenden Jahren mit geringeren Fördersummen rechnen und Geld einsparen.

"Dr. Ruben Goebel verfügt über sehr profunde Kenntnisse der Spitzensportreform, eine sehr gute wissenschaftliche Ausbildung sowie bedingt durch den derzeitigen Job große Erfahrungen im Bereich der Personalführung und Budgetverantwortlichkeit", sagte DSV-Präsidentin Gabi Dörries laut Mitteilung. Aktuell leitet Goebel ein Sportwissenschaftsprogramm an der staatlichen Universität von Katar. Er kündigte an, sich für eine "transparente Umsetzung der Leistungssportreform einsetzen" zu wollen.

Goebels Vorgänger Buschkow hatte Ende vergangenen Jahres seine Doppelfunktion als Direktor Leistungssport und Chefbundestrainer Wasserspringen aufgegeben, um sich auf seine Trainer-Aufgabe konzentrieren zu können. Diesen Schritt hatte er bereits im Sommer 2016 angekündigt. "In einem so großen und vielfältigen Verband bin ich durch die Doppelbelastung auch ein bisschen am Ende", hatte Buschkow damals gesagt.

Anders als Buschkow ist Goebel in keiner DSV-Sportart heimisch. DSV-Präsidentin Dörries sieht darin einen Vorteil. "Er kommt aus keiner unserer Sportarten und kann daher aus einer Position der Neutralität alle Sportarten gleich behandeln", sagte sie. Vor seiner Tätigkeit in Katar arbeitete Goebel unter anderem als Leistunsdiagnostiker, Dozent an einer Sporthochschule und Handballtrainer.

Verbandsmitteilung