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Dauser nur Sechster Schoko-Gold und 12 000 Franken für Tabea Alt

Deutschlands Turner können im Jahr eins nach Fabian Hambüchen mit den Frauen noch nicht Schritt halten. Während Tabea Alt an ihrem Geburtstag den ersten Weltcup-Coup landete, musste Lukas Dauser mit Rang sechs in Stuttgart zufrieden sein.

Von Frank Thomas, dpa 17.03.2017, 23:01

Stuttgart (dpa) - Fabian Hambüchen konnte mit seiner Schulterschiene noch keinen kräftigen Applaus spenden. Doch nach dem Stuttgarter Premieren-Erfolg der von ihm in Marketingfragen betreuten Turn-Hoffnung Tabea Alt ging beim zurückgetretenen Reck-Olympiasieger der Daumen hoch.

Während seine Nachfolger am Sonntag beim Mehrkampf-Weltcup mit den Rängen sechs durch Lukas Dauser und neun durch Sebastian Krimmer zufrieden sein mussten, hatte die Ludwigsburgerin mit einem starken Wettkampf ihre Ambitionen Richtung der EM in Rumänien unterstrichen. "Ein unglaubliches Gefühl" sagte sie, als ihr die fast 5000 Besucher in der Porsche-Arena nach der Siegerehrung mit einem Ständchen zum 17. Geburtstag gratulierten. Insgesamt 24 500 Fans an drei Tagen sorgten für einen Rekord beim DTB-Pokal.

Cheftrainerin Ulla Koch hatte sich ein besonders Geschenk ausgedacht und übergab Tabea Alt eine riesige Goldmedaille aus Schokolade. "Das hat sie sich verdient", meinte sie schmunzelnd zu dem eigentlichen Tabu unter den stets streng auf ihr Gewicht achtenden Turnerinnen.

"Nach dem Stufenbarren hatte ich nicht mehr an den Erfolg geglaubt", räumte DTB-Präsident Alfons Hölzl ein. Zwei kleinere Fehler hatten Tabea Alt auf Platz vier zurückfallen lassen, doch mit Glanzleistungen am Balken und am Boden kämpfte sich die Zehntklässlerin zurück. Für ihren Sieg mit 54,199 Punkten kassierte sie 12 000 Schweizer Franken (11 200 Euro), 1200 Franken gehen an Heim-Trainerin Marie-Luise Probst-Hindermann. Es war erst der zweite Mehrkampf-Erfolg deutscher Turnerinnen in Stuttgart nach Sophie Scheder 2016.

Beim Weltcup-Finale in London winken Alt nun am 8. April bei einer ähnlichen Leistung neben dem Sieger-Preisgeld auch noch 25 000 Franken für den Gesamtsieg. Härteste Rivalin wird auch dort die in der Porsche-Arena zweitplatzierte Russin Angelina Melnikowa sein. Pauline Schäfer aus Chemnitz kam hinter Morgan Hurd aus den USA auf Rang vier.

Beide deutsche Mehrkämpferinnen wurden danach neben Kim Bui und Elisabeth Seitz für die EM nominiert, so dass im rumänischen Cluj vier Olympia-Starterinnen dabei sein werden. "Natürlich mache ich mir am Schwebebalken die größten Hoffnungen", meinte Tabea Alt, die bei ihrem EM-Debüt aber auch im Mehrkampf angreifen will.

Zu ihrem männlichen Pendant avancierte am Sonntag Barren-Olympiasieger Oleg Wernjajew. Der Ukrainer setzte sich mit 84,899 Punkten vor dem Japaner Kazuma Kaya (84,398) durch. Der Unterhachinger Dauser darf sich nach der zweitbesten Note am Barren (14,966) zumindest an seinem Spezialgerät für die EM einiges ausrechnen.

Eine gute Vorstellung hatten die deutschen Männer als Zweite der Team Challenge abgeliefert. Die verjüngte Mannschaft um Routinier Marcel Nguyen musste nur den Russen den Vortritt lassen. Die deutschen Turnerinnen musste sich nach dem Vorkampf-Erfolg im Finale am Sonntag mit dem zweiten Platz in der Team Challenge hinter Russland begnügen, weil sie sich am Schwebebalken zwei Abstürze leisteten.

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